VLN: Mehr als 180 Fahrzeuge zum Auftaktrennen erwartet

Das Motorsportjahr auf der schönsten Rennstrecke der Welt, der Nürburgring Nordschleife, startet mit einer sportlich hochkarätigen Traditionsveranstaltung: Am Samstag, 31. März, eröffnet die 59. ADAC Westfalenfahrt die Saison 2012 der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring.

Mehr als 180 Fahrzeuge werden am Samstagmittag – pünktlich um 12 Uhr – das Rennen über die Distanz von vier Stunden aufnehmen. Mit von der Partie ist eine bunte Mixtur vom seriennahen Renntourenwagen bis hin zum ausgewachsenen GT3-Boliden. Rund um die Nordschleife ist der Eintritt kostenlos. Für den Zugang zu den geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs, dem Fahrerlager sowie der Startaufstellung sind pro Person familienfreundliche 15 Euro zu entrichten. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Tickets sind vor Ort an den Tageskassen erhältlich.

Mit der Startnummer 1 gehen die Titelverteidiger Carsten Knechtges (Mayen) und Tim Scheerbarth (Dormagen) ins Rennen. Im BMW M3 des Black Falcon Team TMD Friction erhalten die amtierenden Meister Unterstützung von dem Luxemburger Steve Jans. Das Trio startet in der stark besetzten Klasse V6 (VLN-Serienwagen bis 3.500 ccm Hubraum). „Es ist wohl etwas vermessen, beim ersten Rennen von der Titelverteidigung zu sprechen“, sagt Scheerbarth. „Aber wenn wir ganz ehrlich sind, muss genau das unser Ziel sein. Black Falcon hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es möglich ist.“ Das Team aus der Eifel sicherte sich vor 2011 bereits 2008 und 2009 zwei Mal in Folge die Meisterschaft. Manuel Metzger (Zollikon), der zusammen mit Knechtges und Scheerbarth 2011 den Titel erringen konnte, nimmt 2012 am Volant eines der beiden Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Black Falcon Platz. Das Cockpit teilt er sich mit dem niederländischen Ex-DTM-Fahrer Jeroen Bleekemolen und Langstreckenspezialist Ralf Schall (Dornstadt).

Große Namen dominieren auch die weiteren Top-Autos. Für Phoenix-Racing starten René Rast (Stolzenau), Oliver Jarvis (Großbritannien), Frank Stippler (Bad Münstereifel), Christopher Haase (Kulmbach) und Markus Winkelhock (Berglen-Steinach) mit zwei Audi R8 LMS. ROWE RACING sticht mit Klaus Graf (Dornham), Thomas Jäger (München) und Alexander Roloff (Berlin) als Besatzung eines von zwei SLS AMG GT3 hervor. Für das BMW Team Schubert sind im Z4 GT3 Dirk Adorf (Michelbach), Dirk Müller (Schweiz) und Jörg Müller (Monaco) mit von der Partie. Auf Porsche setzen Falken Motorsports mit Peter Dumbreck (Großbritannien) und Wolf Henzler (Nürtingen) sowie Timbuli Racing mit Marc Hennerici (Mayen) und Norbert Siedler (Österreich).

Im Frikadelli-911er haben sich Sabine Schmitz und Klaus Abbelen (beide Barweiler) mit Christopher Brück (Köln) und dem Niederländer Patrick Huisman gleich zwei erfahrene Piloten ins Boot geholt. Ihnen tat es Michael Illbruck (Unterföhring) gleich, der sich den Pinta-Porsche mit Altfried Heger (Essen) teilt. Im neuen Audi R8 LMS von Raeder Motorsport starten Frank Biela (Monaco), Luca Ludwig (Bornheim) und Christian Hohenadel (Quierschied). Zu den Exoten im Starterfeld zählen Nicola Larini, Fabrizio Giovanardi (beide Italien) und Manuel Lauck (Lebach) im P4/5 Competizione M genauso wie Jürgen Alzen (Betzdorf) und Artur Deutgen (Mallorca) mit ihrem Ford GT unter der Bewerbung von H&R Spezialfedern. Wahre Wundertüten sind die beiden nagelneuen McLaren MP4 von Dörr-Motorsport, die beim VLN-Auftakt ihre Nordschleifen-Premiere feiern. Selten war die Spitzengruppe der Langstreckenmeisterschaft abwechslungsreicher. Von den technischen Daten her ist fast jedes vierte Fahrzeug im Starterfeld in der Lage, einen Platz auf dem Podium einzufahren.

Wenn rund ein Viertel aller Fahrzeuge zur Spitzengruppe zählen, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass drei Viertel genau den bunten und sympathischen Teil des Starterfeldes ausmachen, der die Langstreckenmeisterschaft so besonders macht. Egal, ob Nadir Zuhour aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Renault Clio, Toshiya Ito aus Japan im seriennahen BMW 320SI, Ilkka Kariste aus Finnland im kleinen Opel Corsa OPC, Alexander Antonov aus Russland im Honda Civic Type R oder Willi Friedrichs aus Schalksmühle im Sauerland mit einem Porsche 911 – alle diese engagierten Amateurpiloten bringen den einzigartigen Charme in die Serie. Sie sind es, zu denen die zahlreichen und treuen Fans rund um die Nordschleife eine große Bindung aufbauen, denen sie zujubeln und mit denen sie leiden, wenn die Arbeit von Wochen und Tagen aufgrund eines zumeist kleinen technischen Defektes den Erfolg zunichtemacht. Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring lebt von der erfrischenden Mischung aus Top-Stars und Breitensportlern.
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