Drei Tage ist es her, da pilotierten unser Redakteur Max und sein Dad wieder ihren Renault Clio im Rahmen des 6. VLN Laufes über die Nordschleife. Nun endlich hat er die zeit gefunden, seine Erlebnisse des sechs Stunden dauernden Rennens für euch in Worte zu fassen. Viel Spaß dabei!
Zum Training ist dann zuerst mein Vater rausgefahren, um einen kleinen Funktionstest durchzuführen. Zurück in der Box haben wir dann noch mal alle Radmuttern nachgezogen und dabei gemerkt, dass das Radlager hinten links etwas Spiel hat. Dabei war das ja erst ganz neu gemacht. Doch so etwas kann beim Umpressen des Lagers wohl passieren. Freundlicherweise durften wir uns ein Radlager samt Bremsscheibe von Groneck Motorsport leihen (Das ist richtiger Breitensport!!!). Bei dem gleichen Stopp trat auch wieder Bremsflüssigkeit aus. Die Teilung der Bremsleitung zum einfacheren Tauschen entpuppte sich als Schwachstelle im System. Nachdem wir diese aber richtig festgezogen hatten, hatten wir damit keine Probleme mehr.
Samstagmorgen ging ich als Erster auf die Strecke, um eine schnelle Zeit zu setzen. In der zweiten fliegenden Runde stand dann eine 9:37.282 min. auf dem Laptimer, bis dahin die schnellste Zeit in der Klasse – ein super Gefühl. Trotzdem wurden wir um knapp zwei Sekunden von der Startnummer 1 unterboten, aber damit konnten wir leben. Durch den knappen Abstand standen wir in der Startaufstellung direkt nebeneinander, was ein spannendes Rennen versprach.
Den Start fuhr mein Vater. Schon in der ersten Kurve konnte er sich die Führung in der Klasse schnappen, und das obwohl er noch eine kleine Berührung mit einem der BMW M235i Racing hatte. So kamen wir zu unserer ersten „richtigen“ Führungsrunde, wobei uns der Groneck-Clio quasi direkt im Diffusor hockte. Ende Start/Ziel konnte Dirk Groneck dann vorbeigehen und die Führung übernehmen. Je länger das Rennen dauerte, desto mehr stellte sich heraus, dass wir uns beim Luftdruck etwas verzockt hatten. In mittelschnellen und schnellen Kurven lag „Nemo“ zwar richtig gut auf der Straße und hatte einen wahnsinnigen Grip auf der Hinterachse, in engen Ecken wurde uns dieser aber leider zum Verhängnis und wir hatten mit massivem Untersteuern zu kämpfen. An einen Führungskampf war so nicht zu denken. Nachdem ich das Auto nach elf Runden übernommen hatte, meldete sich bei Kurvenfahrten von Zeit zu Zeit die Öldruckanzeige. Wir entschieden uns dank eines komfortablen Vorsprungs auf den 4. zu einem zusätzlichen Sicherheitsstopp, um den Ölstand und zu checken und bei Bedarf etwas nachzukippen.
So kamen wir am Ende auf einen soliden dritten Platz. Klar, dafür dass wir erst seit diesem Jahr dabei sind, können wir echt zufrieden sein. Trotzdem wollen wir mehr und werden beim nächsten Rennen wieder angreifen, dann etwas besser aufgestellt und organisiert, aber das ist ja einfach Erfahrungssache…
Noch ein Wort zur Disziplin in der VLN. Ich persönlich fand es diesmal wirklich sehr positiv (im Vergleich zu den letzten Rennen). Soweit ich das sehen konnte, haben sich in den Doppelgelb-Phasen alle an das Tempolimit gehalten und auch bei Überholvorgängen mit großen Geschwindigkeitsunterschieden lief größtenteils alles zivilisiert ab. So langsam scheint da wieder Normalität einzukehren.
Galerie: Aimpoint Racing beim 6. Lauf der VLN