Der Trend geht zum Zweitwagen: In Deutschland haben immer mehr Leute ein zweites oder sogar drittes Auto vor der Haustür stehen. Du überlegst auch, dir ein weiteres Fahrzeug anzuschaffen? Dann erfährst du hier, in welchen Fällen das sinnvoll sein kann und wie du deinen Zweitwagen am besten versicherst.
Wann lohnt sich ein Zweitwagen?
Ein Zweitwagen ist natürlich erst mal eine finanzielle Belastung. Trotzdem kann sich die Anschaffung lohnen. Ihr seid mehrere Erwachsene und müsst beide zur Arbeit pendeln? ÖPNV oder Fahrrad kosten zu viel Zeit? Dann kann es sinnvoll sein, dass jeder sein eigenes Auto hat. Aber selbst wenn du keinen weiten Arbeitsweg hast oder im Homeoffice bist: Oft sind auch Kinder ein guter Grund für ein zweites Gefährt. Denn wenn ein Elternteil mit dem Auto unterwegs ist, müssen Aktivitäten wie Hobbys, Freunde oder Ausflüge trotzdem nicht wegfallen.
All das trifft gar nicht auf dich zu – aber du liebäugelst zum Beispiel mit einem Cabrio für den Sommer oder einem Sportwagen für den Adrenalinkick am Wochenende? Solche Flitzer sind natürlich nicht unbedingt alltagstauglich – und daher besser als Zweitwagen geeignet. Oder es ist umgekehrt: Du hast schon ein Tuning-Fahrzeug oder einen Sportwagen und willst deinen Liebling im Alltag oder auch im Winter schonen. In diesem Fall ist ein solider Zweitwagen für dich eine gute Wahl. Ebenso schaffen sich einige Eltern einen Zweitwagen an, weil ein Kind den Führerschein geschafft hat – und der Fahranfänger nicht gleich mit der teuren Familienkutsche herumfahren soll.
Vor der Anschaffung des Zweitwagens: Tipps
Bevor du nun losziehst und dir dein Traumauto oder den Alltagsflitzer als Zweitwagen kaufst, geben wir dir noch ein paar nützliche Tipps. Folgendes solltest du vor dem Kauf beachten:
- Stellplatz: Ein zweites Auto ist ja gut und schön, aber wohin damit? Sind deine Garage oder dein Stellplatz nicht groß genug für zwei Autos und öffentliche Parkplätze in deiner Nähe eher schwer zu kriegen? Dann schau vorher, ob du eine Garage oder einen Stellplatz in günstiger Lage mieten kannst. Sonst sorgt die Parkplatzsuche für zu viel Stress und vermiest dir den Spaß am Zweitwagen.
- Gebrauchtwagenkauf: Viele entscheiden sich beim Zweitwagen für ein gebrauchtes Auto. Du willst den Gebrauchten privat kaufen? Dann solltest du ganz genau hinschauen, um den Kauf später nicht zu bereuen. Tipps hierzu gibt der ADAC. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du den gebrauchten Zweitwagen beim Händler deines Vertrauens kaufst.
- Finanzierung: Wer schon ein Auto besitzt, hat vielleicht nicht das Geld für noch einen fahrbaren Untersatz übrig. Eine Option ist in dem Fall, den Zweitwagen zu finanzieren oder zu leasen. In beiden Fällen hast du gleichbleibende monatliche Raten und musst nicht eine größere Summe auf einmal aufbringen. Leasing ist vor allem dann sinnvoll, wenn du das Kfz am Ende der Laufzeit wieder abgeben möchtest. Bei der Finanzierung kannst du dir diese Option offenlassen, wenn du dich für eine 3-Wege-Finanzierung entscheidest. Am besten lässt du dich bei deinem Autohändler beraten.
- Zweitwagen-Versicherung: Bei der Versicherung eines Zweitwagens kannst du bares Geld sparen. Wie das geht, haben wir im Folgenden für dich zusammengefasst.
Zweitwagen versichern & Geld sparen
Ein großer Kostenfaktor für Autohalter ist die Kfz-Versicherung. Auch beim Zweitwagen wird diese fällig, denn auch hier musst du mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung abschließen. Der Vorteil beim Zweitwagen: Viele Versicherer ermöglichen dir eine bessere Einstufung beim Schadenfreiheitsrabatt. Das zahlt sich z. B. auch für Fahranfänger aus, deren erstes Auto auf die Eltern angemeldet wird und so von einer günstigeren Autoversicherung profitiert. Wichtig dabei: Der Fahranfänger muss als Fahrer eingetragen sein, was den Beitrag wiederum erhöht.
Zweitwagen & Schadenfreiheitsklasse
Die Einstufung in eine Schadenfreiheitsklasse ist bei der Kfz-Haftpflicht und der Vollkasko relevant. Der Grundgedanke dahinter: Je länger du unfallfrei gefahren bist, desto besser die SF-Klasse und desto geringer dein Versicherungsbeitrag. Wenn du deinen Zweitwagen nun bei der gleichen Versicherung anmeldest wie den Erstwagen – und bestimmte Voraussetzungen erfüllst – stuft dich der Versicherer in der Regel nicht bei SF 0 ein, sondern bei SF ½ oder sogar 2 bis 3. Das senkt deine monatlichen Beiträge. Gesetzlich vorgeschrieben ist das übrigens nicht, sondern ein freiwilliger Rabatt des Kfz-Versicherers.
Voraussetzungen für die Zweitwagenregelung
Im Regelfall musst du folgende Voraussetzungen erfüllen, damit die Zweitwagenregelung bei der Versicherung auf dich zutrifft:
- Zweitwagenversicherung erfolgt bei der Versicherungsgesellschaft des Erstwagens (bei manchen Versicherungen auch nicht zwingend notwendig)
- Erst- und Zweitwagen sind auf dich oder deinen Ehe- bzw. Lebenspartner zugelassen
- Du hast ein bestimmtes Mindestalter erreicht – meist zwischen 23 und 25 Jahren
- Dein Erstfahrzeug hat eine bestimmte SF-Klasse erreicht – je nach Versicherer meist zwischen SF 2 und SF 4
Bevor du deinen Zweitwagen versicherst, solltest du auf jeden Fall weitere Hinweise zur Versicherung eines Zweitwagens beachten und Angebote vergleichen. Vielleicht lohnt sich auch der Wechsel zu einem neuen Versicherungsgeber.
Fazit: Zweitwagen ja – aber richtig
Du hast dich für einen Zweitwagen entschieden? Dann hier noch mal unsere Tipps im Überblick:
- Kläre Voraussetzungen wie den Stellplatz des Zweitwagens
- Schau dich auf dem Neu- und Gebrauchtwagenmarkt um und entscheide dich für Kauf, Finanzierung oder Leasing des Pkw
- Sprich mit deiner Kfz-Versicherung und vergleiche Angebote
Dann steht deinem Fahrvergnügen im Zweitwagen nichts mehr im Wege!