Das Angebot für Gebrauchtwagen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen – vor allem durch digitale Plattformen und Handelsmärkte gibt es für Interessenten mittlerweile eine gigantische Auswahl. So ist es für die meisten Laien in Sachen Autos nochmal deutlich schwieriger geworden die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn nicht jedes Top-Angebot ist auch tatsächlich ein echtes Schnäppchen. Nicht selten versuchen Händler Defekte, Schäden und die Laufleistung zu kaschieren oder sogar zu manipulieren, um einen besseren Verkaufspreis zu erzielen. Wer demnach heutzutage auf dem Automarkt nach einem Gebrauchtwagen sucht, sollte auf einige wichtige Dinge achten.
Um Top-Qualität für kleines Geld zu finden, braucht es vor allem etwas Erfahrung und Hintergrundwissen für Autos. Laut dem ADAC ist jeder dritte Gebrauchtwagen auf dem Automarkt manipuliert – gefälschte Tachos, verschleierte Unfallschäden und fehlende Papiere sind hier nur ein Teil der Tricks von Autohändlern. Damit man die Kaufabwicklung sicher und seriös gestalten kann, haben wir Ihnen im Folgenden Ratgeber entworfen. So erhalten Sie hier eine Übersicht von wichtigen Eckpunkten, die Autokäufer bei jeder Kaufabwicklung beachten sollten. Auf diese Weise wird das Risiko für ein Fehlkauf drastisch minimiert, so dass man tatsächlich mit einem echten Schnäppchen vom Händlerhof fahren kann.
Bei Fahrzeugen aus dem Ausland zweimal hinsehen
Besonders günstig auf dem Automarkt sind Gebrauchtwagen aus dem Ausland. Der Handel mit Auto-Importen und Reimporten hat in den vergangenen Jahren enorm angezogen, so dass mittlerweile eine Vielzahl von Fahrzeugen ihren Ursprung im Ausland haben. Besonders wichtig bei einem Kauf ausländischer Fahrzeuge sind hier verschiedene Dokumente, um ein Auto ohne Hindernisse beim Straßenverkehrsamt zulassen zu können. Die EWG Übereinstimmungsbescheinigung, auch CoC-Papiere genannt, ist ein Dokument, welche die EU-Normen für Fahrzeuge und die EG-Typengenehmigung belegt. Ohne dieses Dokument ist es bei ausländischen Fahrzeugen nicht möglich eine Straßenzulassung zu erhalten. Hier wird deklariert, dass ein Fahrzeug allen europäischen Standards entspricht. Bei Fahrzeugen ab dem Baujahr 2015 gibt es durch eine neue EU-Richtlinie immer auch CoC-Papiere, die vom Fahrzeughersteller beigelegt werden müssen. Um die Umschreibung von Fahrzeugen aus dem Ausland rechtssicher abzuwickeln, braucht es zudem auch noch den Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief, damit die Eigentumsverhältnisse transparent aufgeklärt werden können. Ohne Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein ist deshalb nicht möglich eine Zulassung in Deutschland zu erhalten.
Sich Zeit bei der Begutachtung von Gebrauchtwagen nehmen
Besonders beliebte Automodelle in Deutschland gibt es mittlerweile in großer Stückzahl auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Um hier am Ende nicht die Katze im Sack zu kaufen, empfiehlt es sich ausreichend Zeit bei der Begutachtung eines gebrauchten Fahrzeugs zu nehmen. Im Idealfall nimmt man einen Gebrauchtwagen mit einem Fachmann unter die Lupe, so dass sich Mängel und verschleierte Schäden schnell aufdecken lassen. Im Trend sind momentan vor allem Sportwagen bis 20.000 Euro auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Hier lassen sich viel Autokäufer oftmals von Sonderausstattungen und der Motorleistung blenden, so dass der Verschleiß und Unfallschäden oftmals außer Acht gelassen werden. Ein einfache Möglichkeit, um Unfallschäden und Mängel zu erkennen, ergibt sich aus dem Abmessen von Spaltmaßen verschiedener Bauteile. Wenn die Spaltmaße ungleichmäßig erscheinen, handelt es sich oftmals auch um einen Unfallwagen. Auch gut instandgesetzte Lackschäden lassen sich mit dem bloßen Auge kaum erkennen. Hier kann ein schwacher Magnet für Aufklärung sorgen. Denn an gespachtelten Stellen haftet der Magnet nicht, so dass Unfallschäden schnell aufgedeckt werden können.