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Preisexplosion: Mercedes 190E 2.5-16 Evo II

Momentan ist es wieder ganz schlimm. Die Preise für gestandene Oldtimer, ausgewählte Yountimer und potentielle Zukunftsklassiker steigen scheinbar uferlos an. Klassische Elfer mit Luftkühlung, praktisch alle Ferrari-Modelle und Exoten ohnehin. In Foren wird bereits gerätselt, ob und wenn ja, wann die Blase (wenn es denn eine ist) platzt. Fest steht aber: Bereits in den vergangenen 30 Jahren gab es kurzzeitig immer wieder massive Preisanstiege im automobilen Bereich (man denke an den Ferrari-Hype in den 90ern nach dem Tod Enzo Ferraris), die sich im weiteren Verlauf „von selbst“ auch wieder regulierten. Das Angebot wird schließlich durch die Nachfrage bestimmt.

Mercedes 190E 2.5-16 Evo II: Damals 120.000 DM teuer

Zumindest für diesen „Baby-Benz“ war das Angebot immer schon recht gering. 500 Stück wurden von dem aufgepumpten 190E 2.5-16 Evolution II mit breiten Backen, Riesenflügel und scharfgemachtem Hochdrehzahl-Vierzylinder wurden in der Farbe blauschwarzmetallic gefertigt – zwei Stück sollen überdies in Silber existieren. Doch auch die Nachfrage war lange Zeit ebenso niedrig – gegenüber dem damaligen Neupreis von rund 120.000 Mark wurden die Homologationsmodelle der DTM-Fahrzeuge bis weit nach der Jahrtausendwende für rund 40.000 Euro gehandelt. Viel Geld für einen alten 190er-Mercedes, aber bei dem gebotenen Fahrspaß, der Seltenheit und der radikalen Optik, bei der selbst heutige Black Series-Modelle einpacken können, nur gerechtfertigt. 235 PS aus einem Zweieinhalbliter-Vierzylinder können zwar nach aktuellen Maßstäben selbst Kompaktwagen nicht mehr aus ihren selbsterschaffenen Nischen hervorlocken. Ein roter Bereich ab 7.700 Touren, rund 250 Km/h Spitze, Sportgetriebe inklusive Sperrdifferenzial sorgen jedoch bei Liebhabern der analogen Fortbewegung immer noch für Gänsehaut.

Galerie: Mercedes-Benz 190E Evo II

Vermutlich auch deshalb werden für echte Evolution II in originalem Zustand mittlerweile 150.000 Euro und mehr verlangt. Der in Florida ansässige Besitzer unseres Fotomodells bot seine Nummer 146/500 zunächst für satte 205.000 US-Dollar (ca. 190.000 Euro) an – dafür wollte ihn jedoch offensichtlich niemand haben. Die Höchstgebote stagnierten bei rund 100.000 US-Dollar. Und dafür fährt er ihn wohl lieber selbst. Würden wir auch so machen. Autos gehören schließlich auf die Straße und nicht als Garagengold unter fusselfreien Staubschutz.

Quelle: dragint.com

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