Von Erfolg gekrönt war der erste große Einsatz des Porsche 963 beim 100. Langstreckenklassikers – dem 24h Rennen von LeMans 2023 – leider nicht. Die Porsche-Familie dürfte diese Motorsportveranstaltung aber gleich in mehrfacher Hinsicht noch weiter zusammengeschweißt haben. Vor allem die nahbare und hemdsärmelige Art des VW- und Porsche-Chefs, Oliver Blume, dürfte den anwesenden Porschemitarbeitern im Porsche-Mitarbeitercamp mächtig imponiert haben. Wie einer von ihnen campte Blume mittendrin, stellte sich in die Schlange fürs Frühstück und mischte sich in Shorts und T-Shirt unter die „Kollegen“ – ja, SO GEHT DAS!
Für das Mitarbeitercamp von Porsche, das sich im Innenareal des Circuit de la Sarthe befindet, standen dieses Jahr nur 400 Plätze zur Verfügung. Doch die Tickets waren nicht zu kaufen, man konnte sich ausschließlich auf einen der 200 Plätze (jeweils plus 1) bewerben. Mehr als 1.200 Bewerbungen gingen ein. Dann entschied das Los.
Am Donnerstag vor dem Rennen konnte man in Baden-Württemberg auf den Straßen in Richtung Westen alle möglichen Camper, Wohnmobile und auch verschiedene Porsche-Modelle antreffen – von Cayman und 911 bis hin zum vollelektrischen Taycan Sport Turismo. Im Laufe der nächsten zwei Tage füllte sich das Mitarbeitercamp stetig. In einer Ecke des Zeltplatzes war ein schwarzer 911 Turbo S geparkt, der eigentlich nur durch sein passendes schwarzes Dachzelt auffiel – in eben diesem nächtigte der 55jährige Oliver Blume zusammen mit seiner Frau. Zwei Tage blieb Blume auf dem Campingplatz und drückte dem Team Porsche Penske Motorsport die Daumen.
Ob die ganze Dachzelt-Camping-Aktion des Porsche-Chefs nun ausschließlich als PR-Aktion geplant worden ist, oder nicht, sei dahingestellt. Ich finde solche Aktionen Weltklasse und hätte mich als Porsche-Mitarbeiter riesig gefreut, meinen Chef, der zig Millionen Euro im Jahr verdient, in den Reihen der „einfachen“ Arbeiter zu sehen.