Der Peugeot 9X8 – der neueste Langstrecken-Rennwagen der Marke – ist der direkte Nachfolger des Peugeot 905, der 1992 und 1993 die 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann, und des Peugeot 908, der den französischen Klassiker 2009 für sich entschied. Der neue Prototyp soll das lange und erfolgreiche Engagement der Marke im Motorsport fortsetzen – mit hoch wettbewerbsfähigen Fahrzeugen, die sich durch eine starke, wiedererkennbare Markenidentität auszeichnen.
PEUGEOT: Tradition und zukunftsorientiertes Denken
Der Name des neuen Hypercar-Herausforderers von Peugeot lautet Peugeot 9X8. Die „9“ setzt die Serie fort, die der Hersteller für seine letzten hochkarätigen Langstrecken-Rennwagen verwendete: den Peugeot 905 (der von 1990 bis 1993 fuhr) und den Peugeot 908 (2007 bis 2011). Das „X“ verweist auf die Allradtechnik und den Hybridantrieb des Peugeot Hypercars, das die Elektrifizierungsstrategie der Marke im Rennsport verkörpert. Die „8“ schlussendlich ist das Kennzeichen für alle aktuellen Modellbezeichnungen von Peugeot. Zwei Peugeot 9X8 werden 2022 an der FIA World Endurance Championship teilnehmen.
Optimierung der Performance – ohne Heckflügel
Die fein ausgearbeiteten Details des Hecks beinhalten die markeneigene Lichtsignatur mit Krallenoptik, während die Leuchten selbst einen breiten Diffusor umranden, über dem der Spruch „We didn’t want a rear wing“ (Wir wollten keinen Heckflügel) steht.
Heckflügel wurden zum ersten Mal bei dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Chaparral 2F gesehen, der das Rennen 1967 bestritt. Es ist also das erste Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert, dass nun ihre Verwendung in Frage gestellt wird. Das besondere Heck des Peugeot 9X8 ist das Ergebnis von Forschungen, die das Ingenieurteam von Peugeot Sport durchgeführt hat.
„Das neue Le-Mans-Hypercar-Reglement wurde erarbeitet, um die Bedeutung konventioneller leistungssteigernder Systeme zu reduzieren“, erklärt Olivier Jansonne, Technical Director des WEC-Programms bei Peugeot Sport. „Die Entwicklung des Peugeot 9X8 war eine faszinierende Erfahrung, weil wir die Freiheit hatten, zu erfinden, zu innovieren und ausgefallene Wege zu erforschen, um die Leistung des Modells und vor allem seine Aerodynamik zu optimieren. Das Reglement schreibt vor, dass nur eine verstellbare aerodynamische Vorrichtung erlaubt ist, ohne den Heckflügel zu spezifizieren. Unsere Berechnungen und Simulationen ergaben, dass eine hohe Leistung effektiv auch ohne einen solchen möglich ist.“
Der Verzicht auf den Heckflügel gab die Freiheit, eine schlanke Silhouette zu entwerfen, wie man sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat. Die Designer haben in Zusammenarbeit mit ihren Ingenieurskollegen das Beste aus der Gelegenheit gemacht, eine harmonische Mischung aus dynamischen, skulpturalen Formen zu schaffen, die eine saubere, geschwungene Oberfläche zwischen den markanten Radkästen bilden.
Hyper-effizienter Hybrid-Antriebsstrang
Seit der Ankündigung des Engagements von Peugeot in der neuen Le-Mans-Hypercar-Klasse des Langstreckensports im September 2020, wird im Werk in Versailles bei Paris intensiv an dem Peugeot 9X8 gearbeitet.
Der im Heck eingebaute 2,6-Liter-Biturbo-500kW (680 PS) 90-Grad-V6 – der Verbrennungsmotor des Peugeot Hybrid4 500KW-Antriebsstrangs – legt seit April wie geplant Kilometer auf dem Prüfstand zurück.
Die Montage der 200-kW-Motor-Generator-Einheit, des sequenziellen Siebenganggetriebes und der Batterie erfolgt nach dem Zeitplan der Validierung. Die leistungsstarke, technologisch anspruchsvolle Hochleistungsbatterie (900 Volt) mit hoher Dichte wird von Peugeot Sport und SAFT, einer Tochtergesellschaft von TotalEnergies, mitentwickelt.
„Unser Ziel im Hinblick auf den Energiebedarf ist die absolute Zuverlässigkeit und Kontrolle“, erklärt Jean-Marc Finot. „Le Mans ist zu einem 24-Stunden-Sprintrennen geworden, das durch die Anzahl der Boxenstopps gewonnen oder verloren werden kann. Die außergewöhnliche Energieeffizienz der neuen Hypercars ist ein Vorbote dessen, was wir in Kürze in der Welt der Serienautos sehen werden. Diese Überlegung hatte einen fundamentalen Einfluss auf unsere Arbeit am Peugeot 9X8, bei dem jeder Aspekt zum Erreichen der Hyper-Effizienz beitragen muss, vom Antriebsstrang bis zur Aerodynamik.“
Peugeot 9X8 – Technische Daten
Klasse: Le Mans Hypercar (LMH)
Länge: 5.000 mm
Breite: 2.080 mm
Höhe: 1.180 mm
Radstand: 3.045 mm
Antriebsstrang: PEUGEOT HYBRID4 500 kW (Allradantrieb)
Hinterradantrieb: 500 kW (680 PS), 2.6 Liter Benzinmotor mit zwei Turboladern V6 mit Allradantrieb + sequenzielles Siebenganggetriebe
Frontantrieb: 200 kW Elektromotor-Generator + einstufiges Untersetzungsgetriebe
Batterie: Hochdichte 900 Volt-Batterie, gemeinsam entwickelt von PEUGEOT Sport, TotalEnergies/SAFT