Acht Zylinder oder wie im aktuellen BMW M3/M4 mittlerweile sechs Zylinder mit Aufladung sind doch Pillepalle. Der M3 der ersten Serie E30 zeigt, dass auch ein Vierzylinder, sofern er richtig aufgemacht ist, in Sportwagen seine Daseinsberechtigung haben kann. Wie auch beim Konkurrenten aus Stuttgart, dem 190E 2.5-16, sind die frühen M3 mittlerweile bei Sammlern wie bei Fahrern sehr begehrt.
Der von der M-GmbH aufgebrezelte Vierzylinder leistet im zu allem Überfluss auch noch auf 505 Exemplare limitierten Johnny Cecotto-Modell (25 davon waren Roberto Ravaglia-Modelle) ganze 215 PS bei 6.900 Umdrehungen pro Minute. Dass das Drehmoment mangels Aufladung nur 230 Newtonmeter beträgt, interessiert nicht, wenn der Sportmotor das Leichtgewicht in nur 6,7 Sekunden auf Landstraßentempo beschleunigt.
Sportliche Kurvenhatz wird neben der optimalen Fahrwerksabstimmung und Gewichtsverteilung beim Cecotto-M3 durch erleichterte Karosserieteile (Stoßstangenträger, Heckspoiler, Heckklappe) unterstützt. Optisch unterscheidet er sich durch schwarz lackierte Kreuzspeichenfelgen, Sitzen mit speziellen Stoffbezügen und natürlich der obligatorischen Plakette inklusive Seriennummer.
Das am 27. Februar zur Versteigerung in Silverstone stehende Exemplar ist in einer der drei Motorsportfarben Misanorot lackiert und wurde am 27. August 1989 nach Gibraltar ausgeliefert. Seit 1991 in England, befand sich die Nummer 276 ab 2000 in einer Hand und wurde insgesamt 202.000 Kilometer bewegt. Vor allem aufgrund der hohen Laufleistung fällt der Schätzpreis verhältnismäßig niedrig aus: Für gut 38.000 Euro sollte man das seltene Stück erwerben können – ideal für Sammler, die ihre Autos auch bewegen wollen.
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