Oh ja, rein optisch hat sich beim neuen Modelljahrgang des Land Rover Range Rover nicht sehr viel getan. Und das ist gut so. Denn Fahrer des klassischen Range Rover schätzen allzu große Veränderungen an ihrem Fahrzeug nicht hoch. Ein Range Rover hat sich nicht zu ändern, er soll höchstens besser werden. Und wenn wir ehrlich sind: die letzte große optische Neuerung durch die Modellreihe L405 im Jahre 2012 ist nach wie vor so zeitlos und elegant, dass es derer auch nicht bedarf. Doch dafür gibt es nun unter dem schicken britischen Blechkleid eine Antriebsneuheit, die es in sich hat und sich bewähren müssen wird.
Diese Neuheit nennt sich im Land Rover-Sprech P400e und beherbergt im Range Rover einen Plug-In-Hybriden. Das gab es sogar schon einmal – im sogenannten SDV6 Hybrid, der sich so sparsam verkaufte wie er laut NEFZ Diesel verbrauchte. Soweit so gut – der Hybrid ist sodann auch automatisch der erste Range Rover mit Vierzylinder-Motor. Eine Antriebsart, die bisher undenkbar war für einen Range Rover, waren doch der Komfort und die Kraft der V6- oder besser V8-Motoren unverzichtbar für das großartige Fahrgefühl des luxuriösen Briten. Das soll der Hybrid nun auch bieten. Dafür leistet der zwei Liter große Turbobenziner wie seit diesem Sommer im Jaguar F-Type 300 PS. Unterstützt wird er von einem 114 PS starken Elektromotor, was eine kombinierte Systemleistung von 404 PS ergeben soll. Allradantrieb ist standardmäßig vorhanden, wie es sich für einen Range Rover gehört. Wer es nötig hat, beschleunigt angeblich in gut sechseinhalb Sekunden auf 100 Km/h, die Höchstgeschwindigkeit soll 220 betragen. Dann allerdings dürfte sich die elektrische Reichweite von 50 Kilometern erheblich verringern.
Überhaupt wird sich zeigen müssen, ob der hybridisierte Range Rover mehr sein kann als nur ein Versuchsträger. Denn auch wenn die Fahrleistungen ansich ausreichen, legt die Kundschaft nach wie vor viel Wert auf Antriebskomfort, Laufkultur und Leistungsentfaltung. Dinge, die ein Turbo-Vierzylinder niemals – auch nicht als Hybrid – wie ein Sechs- oder Achtzylinder bieten kann. Das Beispiel Volvo, die Schweden setzen seit einiger Zeit nur noch auf Vierzylindermotoren, zeigt, dass sich die Kunden zwar mit dem Motorangebot arrangieren, sich aber dennoch eine Rückkehr zu den Fünf-, Sechs- oder gar Achtzylindermotoren wünschen. Aber es gibt Hoffnung: auch den neuen Range Rover wird es schließlich noch mit dem altbewährten Fünfliter-V8-Kompressor mit 565 und 525 PS geben. Die 525 PS-Variante kostet im Übrigen mit 123.200 Euro lediglich knapp 3.000 Euro mehr als der Hybrid. Thank God!