Erst wenige Wochen ist es her, da berichteten wird vom deutschen Vorentscheid der 2014er Nissan GT-Academy. Für die acht Besten der dort Angetretenen zwölf Teilnehmer ging es letzte Woche weiter ins Racecamp nach Silverstone, wo der Gewinner der deutschen GT-Academy gefunden werden sollte. Wir waren zwei Tage live dabei und konnten uns ein Bild davon machen, wie die Teilnehmer ihre persönlichen Höhen und Tiefen auf dem Weg zum Rennprofi durchlebten. Ein kleiner Reisebericht zum „Home of british Motorracing“.
Doch damit nicht genug. Nach unserer Ankunft geht es gleich weiter mit der „Buggy-Challenge“. Es gilt, kleine Cross-Buggies auf einem Rundkurs über Wiese, Schotter und Beton zu scheuchen. Sogar zwei recht große Sprunghügel sind in den Kurs eingearbeitet. Vor Ort haben „PS-Profi“ JP-Krämer und Ex-F1-Pilot Nick Heidfeld, zwei der Juroren der Academy, die Buggies bereits warm und schon jede Menge Spaß dabei. Nach zwei spannenden Rennen stehen die vier Finalisten für den letzten Tag fest. Zum Schluss darf auch die versammelte Pressemeute auf die Piste. Die kleinen Buggies, mit Handgas und Bremse ausgerüstet, machen derbe Spaß, lassen uns alle aber viel Staub schlucken.
Weiter geht’s mit einem Besuch im „Nismo-Lab“, einem LKW-Auflieger, der mit allerlei technischen Spielereien vollgepackt ist, an denen wir uns versuchen dürfen. Vorher erklärt Florian Strauss noch ein wenig die Historie von Nismo im Motorsport. Nach einer Art Reaktionstest wird der Fittnessgrad jedes Journalisten gemessen – für manche erfreulich, für manche eher weniger. Anschließend darf sich jeder im Profi-Simulator versuchen und einen Nissan LMP2-Prototypen über die virtuelle Version des Silverstone-GP-Circuit jagen.
Nach dem Mittagessen geht es endlich auf die Rennstrecke – zuerst in drei Nissan 370Z Nismo, in denen man die Strecke kennen lernt. Optisch ja schon ein gelungener Wurf, machte der Z auch auf der Piste eine sehr gute Figur. Schöner, gleichmäßiger Durchzug, eine knackige Schaltung und eine präzise Lenkung in Verbindung mit einem gutmütig abgestimmten Fahrwerk verleiteten so manchen Fahrer zu hübschen Drifts und flotten Rundenzeiten. Da der 370Z schon fast als „idiotensicher“ zu bezeichnen ist, sind schon nach kurzer Zeit alle auf mehr „Bumms“ aus.
Und den bekommen wir. Denn der momentan einzige fahrbereite Nissan GT-R NISMO steht jedem für ein paar schnelle Runden zur Verfügung. Zur Erinnerung: Das Monster verführt mit 600 PS, 652 Nm und einer angeblichen Sprintzeit von 2,7 Sekunden. Brachialer Schub auf der Geraden und eine verblüffende Leichtfüßigkeit in den engen Kurven der Strecke lassen denn auch die geforderten 149.000 euro für den Über-Godzilla gerechtfertigt erscheinen. Das Doppelkupplungsgetriebe sorgt für blitzschnelle Schaltvorgänge, die Dunlop-Semis sorgen unterstützt vom tollen Fahrwerk für den richtigen Kontakt zur Straße. Ab und an hat man tatsächlich das Gefühl, eher 1300 als 1700 kg um die Ecken zu scheuchen. Einzig der Sound war etwas enttäuschend, ein Kritikpunkt, den bauartbedingt leider viele Turbos hinnehmen müssen. Nichtsdestotrotz weiß der GT-R Nismo schon nach wenigen Runden sehr zu beeindrucken und macht definitiv viel Lust auf Mehr.
Wie es den acht deutschen Finalisten im Racecamp ergangen ist, und wer denn schlussendlich als Sieger die GT Academy verlässt, dass erfahrt ihr an den folgenden Terminen bei RTL:GP von Ungarn, 26.07., Startzeit: 13:20 Uhr
GP von Belgien, 23.08., Startzeit: 13:20 Uhr
GP von Italien, 06.09., Startzeit: 13:20 Uhr
GP von Singapur, 20.09., Startzeit: 14:20 Uhr
Galerie: GT Academy Silverstone 2014