Der Genfer Salon naht mit großen Schritten. Und die neuen EU-Grenzwerte fordern eine sparsame Flotte. Klar also, dass wir in diesem Jahr viel Neues sehen. Es überraschte uns dann aber schon, dass Seat gleich vier neue Cupra Leon vorgestellt hat. Doch der Reihe nach.
Seit 2018 firmieren die Sportwagen unter den spanischen Seat nun als Cupra. Vorher hießen sie zwar auch so, aber eben hintendran. Nun steht das Cupra als Marke vorn. Mit der Namensänderung haben sie viel ins Marketing investiert und mit dem Cupra Ateca einen echten Bestseller aufgelegt.
Cupra Leon erstmals als Hybrid
Nun ist der Cupra Leon an der Reihe und soll die 44.000 verkauften Einheiten des vergangenen Jahres noch deutlich erhöhen. Spannend dabei ist: Cupra ist eben nicht mehr nur das Topmodell, sondern tatsächlich als Marke zu verstehen.
Deshalb kommt der neue Cupra Leon gleich mit vier Motoren. Es gibt 245 PS, 300 PS und 310 PS. Der Trick: die 245 PS gibt es in zwei verschiedenen Varianten. Der geneigte Leser ahnt es schon: MQB vom allerfeinsten. Und ja, sie liegen richtig.
Variante 1 ist der Cupra Leon 245 eHybrid. Angetrieben von einem 1.4 Liter TSI-Vierzylinder mit 150 PS, dazu ein 115 PS starker Elektromotor. Macht in Summe 245 PS und 400 Nm. Kraft zieht er elektrisch aus einer 13 kWh-Batterie, die bis zu 60 Kilometer Reichweite ermöglicht. Losgelassen wird alles auf das bekannte alte 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Kaufen kann man den teilelektrischen Cupra als Fünftürer und als ST. Spannend dürfte er vor allem für die Dienstwagenfahrer.
Bis zu 310PS stark mit Allrad
Variante 2 bildet der Cupra Leon 245 TSI. Hier kommt der EA888 mit 245 PS und 370Nm sowie Ottopartikelfilter zum Einsatz. So weit, so bekannt. Er wird mit dem neuen 7-Gang-DSG mit nassen Kupplungen gepaart, dazu gibt es die variable VAQ-Sperre an der Vorderachse. Auch hier gilt: kaufen kann man ihn mit beiden Karosserien.
Variante 3 hört auf den Namen Cupra Leon 300 TSI. Auch hier viel Altbekanntes: 300 PS bei 400 Nm, verwaltet von eben sieben Gängen und der VAQ-Quersperre.
Speerspitze bildet die Variante 4, wie schon im alten Modell der Cupra Leon 310 ST 4Drive. Im Kombi gibt es in Kombination mit Allradantrieb psychologisch wertvolle extra PS, die den 310 PS-Transporter zum Leistungskönig aller Leons macht.
Fahrdynamisch sorgt das bewährte MQB-Setup für Freude. Progressivlenkung ist Serie, die DCC-Adaptivdämpfer wurden geschärft und verfügen neben den bekannten Modi über ein extra knackiges Cupra-Setting. Die Vorderachse liegt im Vergleich zu den anderen neuen Leon um 25 mm tiefer, am Heck sind es noch 20mm.
Kein manuelles Getriebe in Sicht
Felgen kommen bei den 245ern serienmäßig in 18 Zoll im Aerodesign, für 300er dürfen dann 19 Zoll tragen – auf Wunsch mit fetten Kupferakzenten. Gebremst wird bei den Großen übrigens mit Brembo-Festsätteln an 370er Scheiben. Das sollte reichen.
Was wir uns allerdings angesichts der ganzen Technik, vor allem auch im Interieur fragen: an ein manuelles Getriebe hat keiner gedacht? Zumindest wird es in der Pressemitteilung nicht erwähnt und ist auf keinem Bild zu sehen…