Es ging unbestreitbar ein Raunen durch die Porsche-Gemeinde, als die Stuttgarter der vergangenen Boxster- und Cayman-Generation 981 ihren Sechszylinder-Saugmotor entrissen und stattdessen einen komplett neu entwickelten Vierzylinder-Turbo einpflanzten. Gut, sie beruhigte sich wieder, nachdem sie erste Tests und Soundchecks durchführen durfte, denn der neue Boxermotor ist alles andere als – sagen wir – langweilig. Aber die Emotionen fahren ja auch noch mit. Und da kann ein aufgeblasener Vierzylinder eben einem handfesten Sechszylinder nicht das Wasser reichen.
Umso größer war die Sorge: wird es – nach seinem einschlagenden Erfolg – noch einmal einen Cayman GT4 geben? Und wenn ja: kommt er denn noch einmal mit dem traumhaften Sechsender? Der geht schon im normalen Elfer nur noch mit zwei Turboladern zu Werke und ist lediglich im GT3 noch als Saugmotor zu haben. Die Wünsche dürften in Zuffenhausen gehört worden sein. Zumindest, wenn es einem Bericht der Zeitschrift Car and Driver zufolge nach Andreas Preuninger, dem Leiter für Motorsport und GT-Straßenfahrzeuge, geht.
In einem Interview anlässlich der Präsentation des neuen 911 GT3 sagte Preuninger, dass die hochdrehenden Saugmotoren deutlich besser zu den Motorsport-Fahrzeugen und den Straßenautos passen würden als das bestmögliche Turbotriebwerk. Die Kunden wollten gerade die unmittelbare Gasannahme und die direkte Rückmeldung im Gaspedal spüren. Es sei ein unverzichtbarer Teil des Konzepts und seiner Emotionen. Der Fahrer solle die Wahl haben, ob er einen Turbomotor oder einen Sauger haben wolle. Was die Frage nach dem Motor des nächsten Cayman GT4 natürlich noch nicht beantwortet: der Vorgänger verfügte über den 3,8-Liter-Boxer aus der ersten Generation des 991. Denkbar ist, dass der kommende Mittelmotor-Sportwagen ein Upgrade auf den nunmehr vier Liter großen Sechsender aus dem kürzlich vorgestellten 911 GT3 erhält – und den Beinamen RS ebenso.
Ebenso deutlich äußerte sich Preuninger überdies zum Getriebe der sportlichen Modelle von Porsche. Den Kunden die Wahl zu lassen, ob sie selbst schalten oder schalten lassen wollten, sei ab sofort (wieder) die Philosophie im Hause Porsche. Im neuen GT3 kann man entweder das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe PDK oder aber das GT-Sportgetriebe mit sechs von Hand sortierten Gängen ordern. Das dürfte auch das Konzept beim kommenden Cayman GT4 sein, der für das nächste Jahr erwartet wird.
Die Bilder stammen vom Vorgängermodell des Cayman GT4.
Quelle: Car and Driver