Die Vorgabe war klar: dem Elfer turbo sollte kräftig eingeheizt werden. Doch mit „nur“ 510 PS im 2014 vorgestellten Mercedes-AMG GT S hatte es der Front-Mittelmotor-Sportler gegen deren 520 (oder gar 560) der innerstädtischen Konkurrenz zunehmend schwer. Zumal Mercedes-AMG leistungstechnisch immer die Vorreiterrolle innehatte, getreu dem Motto: viel hilft viel. Das funktionierte ja auch beim SLS AMG ganz gut.
Jetzt kommt also der AMG GT R. Die Leistungsdaten sind noch nicht raus, doch es spricht einiges dafür, dass das „R“ das frühere „Black Series“ ersetzen wird. In einem Teaser-Video mit einer Hand voll Standbildern der neuen Sportvariante des Sportwagens werden zumindest optische Detailveränderungen deutlich, die sich nicht nur in einer neu gestalteten Frontschürze mit größeren Lufteinlässen und einem Carbondach erschöpft. Der Kühlergrill mit seinen senkrechten Streben trägt die Handschrift des GT3-Rennfahrzeugs und einiger Studien, auch die Motorhaube sowie der feststehende Heckflügel werden verändert. Zu guter Letzt macht der auf Sport getrimmte Innenraum mit seinen gelben Akzenten auf sich aufmerksam – das wäre dann doch etwas viel Aufwand, wenn es sich beim GT R nur um eine neue Ausstattungslinie handeln würde.
Gut, dass auch der Ex-SLS-Motor in Form des 6,2-Liter-Saugers aus dem GT3-Fahrzeug Einzug hält, ist nahezu ausgeschlossen. Wahrscheinlicher scheint dafür, dass der GT R den Fünfeinhalb-Liter-V8-Biturbo mit 585 PS aus dem AMG S63 bekommt. Auch das beim Fotomodell verwendete Kennzeichen trägt zu dieser Vermutung bei und mal ehrlich: Der bullige Fünfkommafünf samt seinen 900 Newtonmetern Drehmoment im (vielleicht sogar erleichterten) Chassis des AMG GT wäre schon ein verdammt heißes Eisen an der leichten Hinterachse.
Vorgestellt wird der GT R in gut zehn Tagen beim Festival of Speed in Goodwood, dann gibt’s Klarheit. Bis dahin spekulieren wir gerne noch ein wenig, wie dem Elfer turbo künftig wieder eingeheizt werden soll.