Nein, so ganz verstehen tun wir es nicht. Sicher, der gerade auf der NAIAS in Detroit vorgestellte Lexus LC 500 ist eine optische Sahneschnitte und hebt sich aus der Masse anderer Sportcoupés heraus. Und auch der verbaute, frei ansaugende Fünfliter-V8 mit 473 PS und 527 Nm Drehmoment verspricht viel Fahrspaß. Doch genau da liegt auch das Problem. Denn eben dieser Motor kommt auch im (nur sechs Zentimeter kürzeren) Lexus RC F und sogar im GS F zum Einsatz – auch hier mit 473 PS. Und selbst die Fahrleistungen stimmen (nahezu) überein. Braucht der RC F 4,5 Sekunden auf Tempo 100, soll es der LC 500 immerhin in „unter“ 4,5 Sekunden schaffen (4,4 Sekunden?). Ob auch der neue LC bei Tempo 270 die Schotten dicht macht oder an der 300 kratzt, verrieten die Japaner ebenfalls noch nicht.
Einen ersten Vorgeschmack auf das neue Sport-Coupé haben wir bereits im Jahr 2012 bekommen, als Lexus die Studie LF-LC präsentierte. Damals wurde der 2+2-Sitzer oft als Nachfolger des legendären Lexus LF A gehandelt. Eine These, die auch für uns schlüssig klang. Und nun das ….
Doch natürlich kann der neue LC 500 alles besser als die „kleinen“ Brüder. So erklärt Chefingenieur Koji Sato: „Wir haben mehr als das Dreifache der normalerweise üblichen Entwicklungszeit genutzt, um unter anderem ein lineares Lenkgefühl zu realisieren und den idealen Kontaktpunkt zur Straße zu finden. Weiteres Augenmerk haben wir auch auf optimale Geometrie und Fahrwerksabstimmung gelegt.“ – Na bitte. Das is doch schon mal was. Außerdem kommt im schicken Coupé eine neu entwickelte 1o-Stufen-Automatik zum Einsatz, die die Kraft an die Hinterräder abgibt.
Zu welchem Kurs und ab wann der Lexus LC 500 zu haben sein wird, wurde noch nicht bekanntgegeben. Da die Japaner das neue Modell aber als „Flaggschiff-Coupé“ bezeichnen, dürfte es deutlich oberhalb des rund 77.000 Euro teuren RC F positioniert sein. Wir tippen mal auf einen Einstiegspreis oberhalb der 90.000 Euro-Grenze.