Klar, man könnte nun fragen, warum sich Aston Martin ausgerechnet beim wohl kultiviertesten Modell aus dem gesamten Angebot (das, zumindest momentan, auch nicht allzu groß ist) dafür entschieden hat, nicht etwa den 5,2-Liter großen Zwölfzylinder, sondern stattdessen ausschließlich den von Mercedes-AMG entliehenen Vierliter-V8 anzubieten. Richtig, das ist der Antrieb, der nicht gerade ein Bürge für ein zurückhaltendes Auftreten ist, auch wenn Aston Martin es – und das müssen wir ausdrücklich betonen – schon ganz gut hinbekommen hat. Das dreckige ist geblieben, nur ist es nicht mehr so rotzig. Im Vergleich zum V12 kann man allerdings konstatieren: er ist immer noch mehr Daniel Craig denn Roger Moore.
Was der Faszination des neuen DB11-Modells aber höchstens einen kleinen Abbruch tut, wünscht man dieser fantastischen Karosserie doch schlichtweg einen fantastischen Motor. Was der V8 selbstredend auch ist, doch er ist eben nicht ganz so besonders wie es ein V12 – ob aufgeladen oder frei saugend – nunmal ist. Denn die Formensprache ist endlich wieder großartig, wie es sich für einen Aston gehört. Das können die vorgängerischen Cabrios nicht so von sich behaupten, der DB9 hatte doch arg viel Speck auf den Hüften, der DBS noch mehr und der Virage – na ja, allzu große Unterschiede gab es da ohnehin nicht.
Doch der DB11 ist eine andere Liga. Fein die Konturen, hoch die Schulter, zierlich wie immer das Verdeck und die Front lässt seitlich ein wenig sogar italienische Eleganz erkennen. Der Innenraum führt dies fort, setzt mit holzverkleideten Rückenlehnen und massig Leder sogar noch einen drauf und verzichtet leider auf einen so gekonnten Kniff wie im neuen Bentley Continental GT, das hässliche (Mercedes-)Display verschwinden zu lassen. Doch da geht es uns wie mit dem V8 unter der Haube: es spielt keine große Rolle. Zu haben ab 199.000 Euro.