2020 war das Jahr von Tesla. Trotz Corona versiebenfachte das Unternehmen seinen Börsenwert innerhalb eines Jahres. Damit ist Tesla seit diesem Jahr dreimal soviel Wert wie VW, BMW und Daimler zusammen. Dabei ist die Modellpalette von Tesla immer noch mehr als überschaubar. Auf den Models S von 2012 folgten der Model X, der Model 3 und nun der Model Y.
Allen drei Modellen gemein ist die Kombination aus eingenständigem Design und jeder Menge Power. Der elektrisch angetriebenen Konkurrenz fahren die drei Modelle allesamt um die Ohren, das Spitzenmodell des Model S bringt es nun sogar auf über 1.000 PS. Damit sind natürlich Fahrwerte eines Supersportwagens möglich.
Der König des Marketings
Neben den extrem sportliche und eigenständigen Modellen war es vor allem die Marketingstrategie, die Tesla in nur neun Jahren von Null zur wertvollsten Auto-Firma der Welt machte. Geniales Marketing ist eine Kunst für sich. Eine Branche, die immer wieder als leuchtendes Beispiel für brillante und erfolgreiche Marketing-Innovationen genannt wird, sind die Online Casinos. Innerhalb von wenigen Jahren schafften sie es ebenfalls, zu einem weltweiten Megatrend zu werden. Inzwischen ist Slot Spielen so hip, dass Influencer ihre Sessions vor großem Publikum streamen. Ein Indikator dafür, dass das Marketing der Online Casinos höchst erfolgreich war.
Genau wie Elon Musk generieren sie immer neue, geniale Marketingstrategien, die von anderen Branchen dankbar kopiert werden. Die neuste Idee ist es, Slot Spiele kostenlos anzubieten. Sie als Kunde bekommen hier also Spielgeld, mit dem Sie einfach spielen dürfen. So können Neukunden die Spannung des Spiels ohne Risiko einmal selbst erleben. Konservative Branchen hätten so eine Idee nur müde belächelt. Genauso, wie die traditionellen Autobauer Elon Musk und seine Vision von einer rein elektrischen Auto-Firma bezweifelt haben.
Der aktuelle Stand der Dinge bei Tesla
Nun, neun Jahre später, verkauft Tesla jede Menge Einheiten und hat Toyota als wertvollsten Autohersteller deutlich abgelöst. Dazu beginnt gerade die Produktion eines ebenfalls rein elektrisch angetriebenen SUV-Pickup-Trucks, der wie aus einem Mad Max Film aussieht. Außerdem steht ein Roadster in der letzten Entwicklungsphase, der sich in unglaublichen 1,9 Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigt.
Hinzu kommt ein futuristischer LKW – selbstverständlich ebenfalls elektrisch angetrieben. Der Clou: Tesla ist dabei, die Hauptrouten der USA mit solarbetriebenen Ladestationen zu bestücken – produziert von Elon Musks eigener Solar-Modul-Firma SolarCity. Der Strom für die Trucks soll dann kostenlos sein, sodass ein Spediteur nie wieder Treibstoffkosten hat. Das ist bisher Teslas ganze Modellpalette. Fällt euch etwas auf?
Einer fehlt noch…
Was im Portfolio von Tesla aktuell noch nicht zu finden ist, sind ein Transporter und ein Minivan. Allein durch den immensen Anstieg von Online-Bestellungen (nicht erst hervorgerufen durch die Corona-Pandemie) ist die Nachfrage nach Transportern – am besten nach elektrischen – stark angestiegen. Der Anteil an Elektro-Fahrzeugen ist bei Transporter-Bussen dreimal so hoch wie bei normalen Passagierfahrzeugen. Außerdem gelten in den Innenstädten immer strengere Abgasvorschriften – bis hin zu Fahrverboten für alle nicht-elektrischen Fahrzeuge – und das weltweit.
Doch es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Tesla auch im Segment der elektrisch angetriebenen Transporter an den Start geht. Denn schon 2018 begann Tesla, eine mögliche Kooperation mit Daimler/Mercedes zu prüfen. Es geht dabei um die Elektrifizierung des Mercedes Sprinter. Genauer, um eine Tesla-typische Version des Mercedes Sprinter. Also im typischen Tesla-Style und mit den für Tesla typischen Automatisationen. Denn jeder Tesla-Wagen ist immer mit einem hohen Grad an autonomer Auto-Technik ausgestattet. Ein Markenzeichen der Firma aus Kalifornien. Der Hintergrund ist, dass Daimler einer der ersten Großaktionäre bei Tesla war. Daimler profitiert also immer auch am Erfolg von Tesla.
Und noch ein weiterer Aspekt heizt die Gerüchte um einen Tesla-Transporter an: Joe Biden, der neue Präsident der USA, hat angekündigt, die komplette Behörden-Flotte der Vereinigten Staaten auf Elektro-Autos aus amerikanischer Produktion umzustellen. Selbst wenn Tesla nur für einen Teil dieser Flotte einen Auftrag kriegen würde, wäre das ein Mega-Deal. Denn Polizei, Feuerwehr und andere Institutionen der Vereinigten Staaten benötigen dann jede Menge elektrisch angetriebene Transporter.
Auch die chinesische Regierung setzt auf Elektro und will die öffentlichen Verkehrsmittel komplett auf Elektro-Antrieb umstellen. Inwieweit dort Tesla durch den Handelskrieg eine Chance auf Aufträge hätte, ist allerdings unklar.
Darüber hinaus ist wohl geplant, dass der Elektro-Sprinter von Mercedes und Tesla sowohl als Nutzfahrzeug als auch als Familien-Van einsetzbar sein soll. Die Frage ist also weniger ob, sondern wann der Tesla-Transporter offiziell angekündigt wird.
Tesla gehen die Akkus aus
Allerdings hat Tesla momentan ein Problem, mit dem man überhaupt nicht rechnet: Tesla kommt mit der Produktion von Akkus nicht mehr hinterher. Die Modelle laufen so gut, dass sie die ganzen Kapazitäten der Akkufabriken binden. Das ist auch der Grund, weshalb der Tesla-LKW „Semi“ immer noch nicht in Produktion ist – obwohl die Produktion eigentlich schon vor zwei Jahren hätte starten sollen. Der riesige Elektro-LKW benötigt acht der in einem Auto verbauten Akku-Einheiten. Würde Tesla ihn also produzieren, könnte Tesla nur noch ein Achtel der PKW herstellen.
Die neue Fabrik bei Berlin und eine weitere in Texas sollen die Akku-Knappheit endlich beenden. Man kann also davon ausgehen, dass Tesla, sobald genug Kapazitäten für ausreichend Akkus geschaffen sind, einen Minivan ankündigen wird. Ob mit oder ohne Mercedes, ist noch geheim. Elon Musk lässt sich da nicht in die Karten schauen. Wie immer.