IAA 2013: Bitte gern! – Toyota Yaris Hybrid-R concept

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Eigentlich kann man angesichts dieser Schwemme an brutalen Concept-Cars, die anlässlich der IAA 2013 ins Rampenlicht gerollt werden, nur den Kopf schütteln. Meist rollt der Krempel doch vom Messestand eh direkt in die hinterste Werkshallenecke. Es gibt aber einige wenige Ideen, denen durchaus eine längere Haltbarkeit zu Teil werden sollte. Der Toyota Yaris Hybrid-R concept ist so eine.
Das Basismodell kann man getrost vergessen. Und obwohl wir die technischen Daten nicht kennen, wagen wir zu behaupten, dass sie es nicht wert sind, gegoogled zu werden. Irgendein Nähmaschinenmotörchen wird dort an ein automatisches Getriebe gekoppelt sein und ein kleiner Elektromotor, der seine Kraft aus einem bleischweren Akku bezieht, darf ab und an beim Einparken unterstützen. Danke, das brauchen wir nicht.

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Schon eher brauchen wir 420 PS in einem Kleinwagen. 300 davon liefert der in Köln bei der Toyota Motorsport GmbH (TMG) entwickelte 1,6-Liter,Direkteinspritzer-Turbo, die anderen 120 werkeln zu je 60 PS an jedem Hinterrad. Wer sich nun die Haare rauft, dass 420 PS in einem Kleinwagen doch gar nicht funktionieren können, schon gar nicht mit quasi-Frontantrieb, dem präsentiert Toyota ein spannendes Kraftverteilungskonzept.

Yaris-Hybrid-R-(15)Beginnen wir beim Anfahren: Hier würde der 300 PS starke Turbo-1600er, der bauartlich bedingt unten rum Drehzahl braucht, sie aber nicht hat, schlicht verka***. Doch hier kommen die Elektromotoren ins Spiel. Sie heben den Verbrenner aus dem Turboloch und sorgen dafür, dass es jederzeit stramm und ohne Verzögerung vorwärts geht.

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Hat der Turbo dann einmal Ladedruck, ist es selbst für die 225er Michelin Cup-Semislicks zuviel. Doch bevor wieder abgeblasen wird, oder gar das teure Profil in Rauch aufgelöst wird, kommt eine dritte Elektromaschine ins Spiel. Das ebenfalls 60 PS starke Aggregat sitzt zwischen Vierzylinder und dem sequenziellen Sechsgangetriebe und fungiert quasi als Traktionskontrolle. Überschüssiges, weil nicht auf die Straße übertragbares Drehmoment, wird hier einfach im Generatormodus in Strom umgewandelt. Dieser Strom wird an den vor der Hinterachse sitzenden Hochleistungskondensator geschickt, der wiederum die beiden anderen Elektromotoren mit Energie versorgt.

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Toyota-Yaris-Hybrid-R-ConceVorteil des Kondensators: Er kann schnell viel Energie aufnehmen. Beispielsweise dann, wenn Du wie ein Irrer im Kurvenscheitel aufs Gas stapfst und die Fuhre normalerweise in einer blauen Rauchwolke dem Kurvenausgang entgegenrudern würde; und kann sie ebenso schnell wieder abgeben – wenn stattdessen die Hinterachse anschiebt und den Hybrid-R neutral um den Radius schießt. Die ganzen Vorteile kommen natürlich mit einem Nachteil: Der Kondensator kann nur für fünf bis zehn Sekunden Antriebsenergie speichern. Das ist aber nicht schlimm, länger als zehn Sekunden braucht es nämlich NIE für die wenigsten Kurvenausgänge.

Denn einzig und allein dafür wurde der Hybrid-R gemacht: zum Rasen. Zum um-die-Kurve-knallen, zum Spaß haben, zum fröhlich sein. Immer dann, wenn Du ihn vor der Ecke im ABS-Regelbereich zusammenfaltest Yaris-Hybrid-Rund im Scheitel bedingungslos auf dem Gas stehst, spielt der Hybrid alle seine Vorteile aus. Dann – und nur dann (das meinen wir ernst) funktioniert ein Hybrid. Und das Mehrgewicht, von dem Toyota übrigens keine Angabe macht, ist so schlimm auch nicht. Wir schätzen das Paket auf gute 100, vielleicht 150 kg. Klar, das ist schon eine Menge, aber die Gewichtsverteilung ist so schlecht nicht. Die ganzen schnellen Kleinwagen haben meist eh ein Problem mit zu leichten Hecks, da kommt so ein dicker Kondensator an der richtigen Stelle gerade recht. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Ganze an der Hinterachse auch noch ordentlich Kraft auf die Straße bringen soll.

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Innen gibt es Rennglanz und Wildledergloria, Recaro-Sitze und GT86-Pedale. Dazu einen Taster, der den Hybrid-R vom Track- in den Road-Modus wechseln lässt. Hier wird der Ladedruck gekappt, Einspritz- und Zündkennfelder angepasst, sowie die Leistung der Elektromotoren auf 40 PS reduziert. Warum man das brauchen sollte, erklärt Toyota indes nicht. Wir empfehlen: abklemmen. Nicht das man aus Versehen vor lauter Fliehkraft mit dem Knie dranstößt und dann am Kurvenausgang verhungert wie ein sterbender Schwan.

Ob Toyota den heißen Yaris bauen wird? Sicher nicht. Leider.