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Downsizing ist ein in der Autoindustrie in letzter Zeit allzu inflationär eingesetzter Begriff mit eher negativem Beigeschmack. Das will Ford nun ändern. Sportlich unterwegs mit einem Liter Hubraum? Vor einigen Jahren undenkbar, heute aber dank modernster Motorentechnik ein wichtiger Schritt, den horrenden Spritpreisen etwas entgegensetzen zu können. In diesem Fall durch sinkende Verbrauchswerte bei gleicher Leistung.
Bereits im kommenden Monat wird Ford den 1.0 Liter Turbo Ecoboost genannten Motor im Focus auf den Markt bringen, dann allerdings zunächst in einer humanen Version mit 125 PS. Dass die Dreizylinder-Maschine zu mehr fähig ist, soll sich aber bereits in naher Zukunft zeigen, wenn ein zweiter Turbolader für eine Leistungssteigerung von 55 PS auf insgesamt 180 Pferde sorgen wird. Damit dürfte Ford im Downsizing-Sektor eine Vorreiterrolle einnehmen, denn mehr Leistung pro Liter Hubraum gibt es nur beim Mitsubishi Lancer Evolution FQ-400, der bei zwei Litern Hubraum beachtliche 412 PS – und damit 206 PS pro Liter – mobilisiert. Allerdings handelt es sich hier um Rennsport-Technik, die wenig mit den zivilen Lancer-Modellen gemein hat.
Derzeit befindet sich das hochgezüchtete 1000 Kubik-Motörchen von Ford auf Erprobungsfahrten. Die Rolle des zweiten, kleinen Turboladers übernimmt dabei zunächst noch eine Elektroversion, die dem aus dem 1.6 Liter Ecoboost-Aggregat stammenden großen Lader auf 180 PS verhilft.
Der kleine, moderne Motor könnte direkt unterhalb des 250 PS starken Focus ST rangieren und natürlich auch im neuen Fiesta ST für viel Freude sorgen. Wie dieser kleine Rennfloh aussehen könnte, zeigte bereits die Studie von 2011 (Galerie). Mit seinen 180 PS läge der Fiesta ST auf einer Höhe mit dem aktuellen Polo GTI. Bereits bis 2015 soll das neue Einliter-Aggregat zudem alle 1.6-Liter-Benziner im Hause Ford beerbt haben.
Ford weiß, dass Downsizing bei den Kunden nicht besonders beliebt ist und es sicherlich viele Skeptiker geben wird, die sich einen ausgewachsenen Kompakten nicht mit nur einem Liter Hubraum vorstellen können und wollen. „Aber nur solange, bis sie ihn selbst gefahren sind“ sagt Focus-Vater Gunnar Herrmann. Und wenn BMW erfolgreich die Sechszylinder aus dem Programm streichen kann, dann dürfte auch Ford mit einem solchen Schritt goldrichtig liegen.