Es hat sich schon länger abgezeichnet, dass Ferrari vermehrt in die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte investieren will. Jetzt hat Ferrari-Boss Sergio Marchionne auf einer Pressekonferenz allerdings die Bombe endgültig platzen lassen. Der britischen Autocar hat der CEO berichtet, dass Ferrari in Zukunft die meisten – wenn nicht gar alle – Modelle ausschließlich als Hybrid anbieten will. Allen voran die nächste Generation des F12 Berlinetta, die voraussichtlich 2019 präsentiert und 2020 auf den Markt kommen soll, wird als erster „Mainstream-Hybrid“ der Marke Ferrari gehandhabt. Bis dahin gibt es im kommenden Jahr aller Voraussicht nach aber erst einmal ein „normales“ Facelift des F12 – weiterhin mit V12 Sauger.
Wie Marchionne im Interview betonte wird die Kombination aus traditionellem Verbrennungsmotor und Hybridtechnologie die zukünftigen Ferraris schneller und zugleich effizienter machen. Einhergehen soll die Hybridisierung mit einem deutlichen Produktionszuwachs in den kommenden Jahren. Ferrari plant eine Absatzsteigerung seiner Supersportwagen auf bis zu 10.000 Einheiten im Jahr 2025. Zum Vergleich: 2015 war das bisher beste Jahr für Ferrari mit 7.664 abgesetzten Fahrzeugen weltweit. 2016 dürfte für die Italiener ein weiteres Rekordjahr werden – bis zu 8.000 Supersportler könnten nach Konzernangaben ihren Weg zu den zahlungskräftigen Kunden finden.
Die Frage wird bleiben: Wollen Ferrari-Kunden wirklich einen Hybridantrieb? Die Antwort aus Maranello wird lauten: Sie haben keine große Wahl. Denn Alternativen will Ferrari nicht oder wahrscheinlich nur in homöopathischen (sprich verdammt teuren) Dosen anbieten. Die Aussage von Sergio Marchionne ist damit ein weiterer Tiefschlag für alle traditionsbewussten Ferraristi in kürzester Zeit. Erst Anfang Oktober hatten wir berichtet, dass auch das Handschaltgetriebe bei Ferrari bald ausgedient hat.