Feines aus dem Osten – Der Melkus RS2000 Black Edition

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Zugegeben, es war nicht alles rosig in der ehemaligen DDR. Aber die ostdeutsche Autoindustrie der 50er bis 80er Jahre hat durchaus einige Kultmobile hervorgebracht. Wo der Durchschnittsbürger dabei an Trabant oder Wartburg denkt, kommt den Aficionados mit Benzin im Blut noch ein ganz anderer Name in den Sinn: Melkus! 1959 gründete Heinz Melkus seine eigene Manufaktur, die den legendären Melkus RS1000 hervorbrachte, einen Mittelmotorrenner auf Basis des Wartburg 353. Auch vom Trabi wurden hier und dort Teile entliehen. Das Ergebnis war ein straßentauglicher, jedoch lupenreiner Rennwagen.

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Nach einer Neuauflage des RS1000 im Jahr 2006 hat sich Melkus (Gott sei Dank) 2009 getraut, das Nachfolgemodell RS2000 auf die Räder zu stellen. Und eben diesen gibt es nun in einer exklusiven Top-Version. Und wenn Melkus exklusiv sagt, dann reden wir hier von gerade einmal fünf Exemplaren der flammneuen „Black Edition“. Schon der Serien-RS2000 ist mit 25 Exemplaren pro Jahr alles andere als Massenware. Die Black Edition ist allerdings noch eine Spur exklusiver, schöner, schneller, brutaler. Bereits das geschwungene Kleid mit den traditionellen Flügeltüren kommt im besonders edlen Klavier-, bzw Schleiflack daher. Sechs Lackschichten, jede einzelne nochmals geschliffen – so wird die Oberfläche nicht nur besonders glatt, sondern auch außerordentlich brillant. Gerade gut genug für das neue Carbon-Bodykit.

Innen geht es nicht weniger schick zu – und auch ebenso schwarz. Volllederausstattung, Alcantara-Dachhimmel und Karbon, wieder in Kombination mit dem vom Blechkleid bekannten Klavierlack, dazu ein Infotainment-System mit Navigationsfunktion. Alles in allem also das Rundum-Sorglos-Paket auf Melkus-Art.

Aber wie jeder weiß: wichtig ist AUF dem Platz, respektive Asphalt. Und dort geht der Spaß dann auch erst richtig los. Dank Leistungssteigerung und Hochleistungs-Bremsanlage hat der RS2000 Black Edition auch hier seinen zivileren Brüdern etwas voraus. Angetrieben wird die schwarze Flunder von einem Turboaggregat mit zwei Litern Hubraum und 325 PS. Wer das Sechsgang-Schaltgetriebe perfekt choreographiert durch die Schaltgassen jagt, erreicht die 100 km/h bereits nach 4,5 Sekunden. Mit nur 270 Pferden nimmt sich der Standard-RS2000 vier Zehntel mehr Zeit.

Einen Haken hat das exklusive Geschoss natürlich auch – und der ist sechsstellig. 149.900 Euro muss auf den Tisch legen, wer mit einem der fünf Exemplare vom Hof fahren will. Mit 115.000 Euro ist die Serienversion allerdings auch weit entfernt davon, erschwinglich zu sein. Im Gegensatz zu einem Porsche, Ferrari oder Lamborghini bekommt man zu diesem Kurs allerdings noch etwas dazu, was heutzutage selten geworden ist: die Gewissheit, ein Unikat zu besitzen. Ein Fahrzeug, dass in vielen Arbeitsstunden von Hand (und Herz) gebaut wurde. Ein Geschoss, das für viele fragende Blicke und neugierige Gesichter sorgen wird. Und nicht zuletzt ein Stück deutsch-deutsche Geschichte. Schön, dass es solche Autos noch gibt.

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