Exagon Motors Furtive eGT vorgestellt

Schon 2012 soll der Furtive eGT auf den Markt kommen und dank seines innovativen Antriebskonzeptes, gepaart mit sportlichen Fahrleistungen Kunden locken.

Die Weltwirtschaftskrise hat die Automobilindustrie in den letzten zwei Jahren bis ins Mark erschüttert. Die weltweiten Klimadiskussionen gaben dem Automobilmarkt den Rest. Unvorstellbare Absatzrückgänge, Insolvenzen bei Produzenten und Zulieferern. Katerstimmung. Doch manche Unternehmen sehen in dem Niedergang des klassischen Automobilbaus auch eine Chance. Die beginnende Abkehr von den klassischen Antriebskonzepten ermöglicht Freidenkern, Entwicklern und mutigen Investoren neue Chancen, denn alternative Antriebe sind in aller Munde. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für Elektrofahrzeuge und Hybridantriebe steigt kontinuierlich. Neue kreative Kleinserienhersteller schießen wie Pilze aus dem Boden. Es scheint, als mache sich eine Goldgräberstimmung in der Automobilbranche breit und das nicht nur in den für ihre Hochtechnologie bekannten Ländern, wie Deutschland, Japan und den USA.

Frankreich zum Beispiel. Dank PSA und Renault ist die Grande Nation heutzutage eher für schmucklosen Automobilbau bekannt. Doch ein kleines Unternehmen möchte wieder an die große Tradition des individuellen Fahrzeugbaus in Frankreich anknüpfen. Der Name: Exagon Motors.

Was auf den ersten Blick nicht unbedingt nach Rotwein und Baguette klingt, ist geographisch betrachtet jedoch mitten im Herzen Frankreichs angesiedelt. In Magny Cours, einem 1.500 Seelen Ort, der durch die gleichnamige Rennstrecke weltbekannt geworden ist. Vielleicht wird der Bekanntheitsgrad durch das junge Unternehmen, das aus einem Renn-Team heraus entstanden ist, zukünftig weiter gesteigert werden können. Denn schon das erste, vorzeigbare Ergebnis aus der Entwicklungsabteilung ist beeindruckend: ein waschechter Grand Tourismo. Knapp 4,5 Meter lang und nur etwas über 1,3 Meter hoch. Angetrieben wird der Furtive eGT getaufte Wagen jedoch nicht von einem hochgezüchteten Benzinmotor, sondern von gleich zwei 125 kW starken Elektromotoren, die dem 1,6 Tonnen schweren Fahrzeug zu beeindruckenden Fahrleistungen verhelfen sollen. 3,5 Sekunden vergehen angeblich, bis das gesetzlich erlaubte Landstrassentempo erreicht ist und sollte man doch unerwartet vor ein paar französischen Flics die Flucht ergreifen müssen: Voilà, bis zu 287 km/h sollten möglich sein.

Natürlich zehren solche Leistungsbeweise an der Akku-Power und damit die auch auf längeren Etappen nicht schlapp macht, ist das Coupé mit einem so genannten Range Extender ausgestattet. Das ist der neudeutsche Begriff für ein ordinäres kleines Einzylinder Aggregat, das nur einen Zweck zu erfüllen hat: Das Laden der Lithium Ionen Batterien. Dank dieses „Doch-nicht-ganz-elektro“-Tricks verspricht das Unternehmen eine Reichweite von bis zu 807 Kilometern.

Der Beweis für das ausgeklügelte System muss jedoch noch erbracht werden. Erst 2012 soll der Furtive eGT serienreif sein. Ein personeller und finanzieller Kraftakt, der sich auch im Verkaufspreis niederschlagen wird. Rund 200.000 Euro wird Exagon Motors für seinen Grand Tourismo verlangen, der zukünftig von 100 Mitarbeiten in einer Stückzahl von maximal 120 Einheiten pro Jahr produziert werden soll. Ein ehrgeiziges Ziel. Ein faszinierendes Auto, auch – oder gerade – weil der Sportwagen nicht mit verspieltem frankophilen Design beeindrucken will. Wer seine Blicke über den 2+2-Sitzer schweifen lässt, der findet einige Stilelemente der direkten Konkurrenten wieder, die Exagon Motors anvisiert: Audi RS5, Aston Martin DB9, BMW M6, Maserati GT oder Nissan GT-R.

Ob der Furtive eGT tatsächlich die Zukunft des Grand Tourismo darstellt bleibt ebenso abzuwarten, wie die Frage, ob dieser Sportwagen ein neues goldenes Zeitalter für den französischen Automobilbau einläutet. Doch wer weiß, vielleicht nennt man zukünftig Exagon Motors in einem Atemzug mit Alpine, Matra oder Panhard. EVOCARS wird berichten.