Endlich wild: der neue VW Tiguan R

Fast eine Million Stück vom VW Tiguan hat der Konzern im letzten Jahr weltweit produziert. Es ist der Bestseller der Marke, sogar noch vor dem Golf. Klar, dass der kompakte SUV besondere Aufmerksamkeit fordert. Mit dem Facelift ist er nicht nur moderner geworden, sondern auch schärfer. Denn es gibt nun erstmals einen VW Tiguan R.

Sicher, das allein wäre keine News wert, man kann sich die Daten denken. Ein bisschen optische Schminke hier, ein 2.0 TSI da, dazu 4Motion und DSG. Fertig. Und ja, so ist es auch. Doch man muss in der Pressemitteilung etwas zwischen den Zeilen lesen um die Bombe zu finden, die sie im VW Tiguan R versteckt haben.

Der VW Tiguan R wird eine fahrdynamische Bombe

„Die Performance-Experten von Volkswagen R haben für das extrem fahrdynamische Topmodell einen neuen Allradantrieb mit Torque-Splitter entwickelt, der dank einer variablen Kraftverteilung zwischen den Hinterrädern eine völlig neue SUV-Fahrdynamik ermöglicht.“

Endlich, nach all den Jahren der Lobpreisungen von Ford Focus RS Mk III und Opel Insignia GSi 4×4 ist der aktive Allrad endlich auch bei VW angekommen. Denn übersetzt heißt der Marketingsprech der Pressemitteilung: wir haben das hintere Differenzial gespart, die Haldex in die Tonne geworfen und stattdessen die geniale Kupplungs-Sperrdifferenzial-Drehmomentverteil-Konstruktion verwendet, die selbst aus dem hochbeinigen Tiguan eine echte Waffe machen wird.

Und ja, wir meinen das genau so. Die Evo-Ausbaustufe des EA888-TSIs hat auch im R noch zwei Liter Hubraum und wird es auf 320 PS und 420 Nm bringen. Verteilt wird sie von einem Siebengang-DSG eben an alle Viere, wobei erstmals die Hinterhand ein bisschen mehr das Sagen haben dürfte.

Driften und gröhlen dank Torque Vectoring und Akrapovic

Das Fahrverhalten ist allerdings über die Modi Comfort, Sport, Race, Individual, Offroad, Schnee und Offroad-Individual voll einstellbar. Richtige feine Drifts sollten in Race aber tatsächlich möglich sein. Die adaptiven DCC-Dämpfer sind ebenfalls vollvariabel mit von der Partie. Dazu gibt es eine zweiteilige Hochleistungsbremsscheibe mit Schwimmsätteln und gegen Aufpreis eine Titanabgasanlage von Akrapovic.

Sonst ziehen im Facelift des VW Tiguan natürlich der aktuelle MIB3-Online-Baukasten ein, es gibt ein neues Lenkrad mit Touchflächen, selbiges auch für die Klimabedieneinheit. IQ.Drive-Fahrerassistenz des neuesten Standes und frische LED-Matrixscheinwerfer sind ebenso erhältlich.

Doch das ist alles Nebensache, denn der VW Tiguan R wird dank seines neuen Antriebssystems endlich ein fahraktiver Allradler. Und wir freuen uns jetzt noch viel mehr auf den neuen VW Golf 8 R. Denn auch er wird das Drehmoment fein verteilen können. Und damit dürfte bei den kompakten Sportlern kaum mehr ein Kraut gegen die R-Riege der Wolfsburger gewachsen sein.

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