Ein schicker Tesla als Fahrschulauto? Dank einer Gesetzesänderung im vergangenen Jahr ist das nun möglich. Wir erklären Ihnen, warum die Führerscheinprüfung mit Elektroautos jetzt erlaubt ist und was angehende Fahrschüler beachten sollten.
Führerschein mit Automatik- oder Elektroauto
Bis vor Kurzem galt: Wer mit einem Automatik-Auto die Führerscheinprüfung absolviert, bekommt einen Eintrag in seinen Führerschein, der das Führen von Autos mit Schaltgetriebe untersagt. Im April 2021 hat sich die Gesetzeslage aber geändert.
Dadurch kommen nun auch E-Autos mit Automatikgetriebe als Prüfungsfahrzeuge infrage. Schließlich ist nach bestandener Prüfung das Fahren von Pkws mit manueller Schaltung ohne Beschränkungen erlaubt.
Wie unterscheiden sich Autos mit Schaltgetriebe und Elektroautos?
Im Gegensatz zu Autonationen wie den USA oder Japan konnten sich Automatik-Autos in weiten Teilen Mitteleuropas lange nicht durchsetzen. Im Jahr 2022 lag der Automatik-Anteil der in Deutschland produzierten Neuwagen noch unter 20 Prozent. Durch den Boom der Elektrofahrzeuge hat sich dieser Wert 2022 auf 60 Prozent erhöht.
Der Hauptunterschied zwischen einem automatischen und einem manuellen Auto besteht darin, dass Letzteres drei Pedale hat: die Bremse, das Gaspedal und die Kupplung. Der Fahrer drückt die Kupplung, während er mit dem Getriebe manuell die Gänge wechselt. Automatikfahrzeuge schalten auch, tun dies aber – Sie haben es bestimmt schon erraten – automatisch.
Die meisten Elektroautos haben eine Automatikschaltung. Das bedeutet, dass keine Kupplung vorhanden und keine Möglichkeit des Abwürgens wie bei einem manuellen Fahrzeug gegeben ist. Beim Start muss der Wählhebel auf P oder auf N stehen.
Elektroautos sind von Natur aus leiser als benzinbetriebene Fahrzeuge, weil sie keine Verbrennungsmotoren haben. Bei herkömmlichen Autos macht der Motor ein Verbrennungsgeräusch, wenn sich der Zylinderdruck ändert. Das einzige Geräusch, das E-Fahrzeuge verursachen, kommt von den Reifen und dem Luftwiderstand während der Fahrt.
Welche Arten von Elektroautos gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Elektrofahrzeugen. Einige Modelle werden ausschließlich mit Strom betrieben, diese werden auch als reine Elektrofahrzeuge bezeichnet. Hybridelektrofahrzeuge hingegen können auch mit Benzin oder Diesel angetrieben werden.
- Plug-in-Elektroautos: Autos, die rein elektrisch betrieben werden und ihre gesamte Leistungskraft durch die Aufladung an speziellen Steckdosen beziehen. Dieser Fahrzeugtyp benötigt keinen Kraftstoff und stößt daher keine Emissionen aus wie herkömmliche Autos.
- Plug-in-Hybrid: Diese Autos werden hauptsächlich mit Strom betrieben, verfügen aber auch über einen herkömmlichen Verbrennungsmotor. Somit können auch Benzin oder Diesel genutzt werden, wenn der aufladbare Akku leer ist. Im Kraftstoffbetrieb verursachen auch diese Autos Emissionen.
- Hybrid-Elektroautos: Diese Fahrzeuge werden hauptsächlich mit Kraftstoff wie Benzin oder Diesel betrieben, verfügen aber auch über eine elektrische Batterie. Diese wird durch regeneratives Bremsen aufgeladen. Bei diesen Modellen kann man per Knopfdruck zwischen Benzinmotor und dem Elektro-Modus wechseln.
Dieser Fahrzeugtyp kann nicht an eine Stromquelle angeschlossen werden. Man ist also auf Diesel oder Benzin als Energieträger angewiesen.
Was sollten Fahrschüler beachten?
Bevor man den Führerschein in Hannover macht oder Fahrstunden in Hamburg oder Berlin nimmt, sollte man sich darüber informieren, mit welcher Art von Auto diese absolviert werden. Die Wahrscheinlichkeit ist immer noch relativ hoch, dass man in einem Auto mit Schaltgetriebe landet. Wer ohne Vorerfahrungen ein Fünf-Gang-Getriebe benutzen soll, wird möglicherweise mehr Unterrichtsstunden benötigen.
Natürlich kann man den Führerschein mit einem Verbrenner mit Automatikgetriebe oder einem Elektroauto machen. Seit April 2021 darf man damit, wie erwähnt, auch Fahrzeuge mit manueller Schaltung fahren. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man das auch kann. Von manueller Schaltung auf Automatik fällt der Umstieg jedenfalls wesentlich leichter.
Fazit
Die Umstellung auf Elektroautos ist für Fahrschulen aus mehreren Gründen ein logischer Schritt. Sie sind umweltfreundlicher, modern und senken die Betriebskosten. Zudem dürfte auch die Nachfrage bei den Fahrschülern steigen. Derzeit dominieren auf den Straßen aber noch Verbrenner mit Schaltgetriebe. Wer Schalten und Kuppeln in der Fahrschule nicht gelernt hat, wird möglicherweise Probleme beim Fahren eines solchen Pkws bekommen.