Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter. Das war’s wohl mit dem Sommer 2015. Schon jetzt fällt das Thermometer nach Sonnenuntergang erschreckend schnell auf deutlich unter zehn Grad. Neben der Tatsache, dass es spätestens jetzt mit den gemütlichen Grillabenden auf der Terrasse vorbei ist, bedeutet der Temperaturfall für uns vor allem eins: Die Winterreifen kommen aus dem Sommerlager und werden am Wagen montiert. Schließlich wollen wir uns nicht vor der kalten Jahreszeit beugen, unser Schätzchen gar abmelden. Muss man ja auch nicht. Denn schon lange gibt es spezielle Alufelgen für den Winter und Pneus mit einem W-Geschwindigkeitsindex (bis Tempo 270) und Breiten bis zu 315 Millimeter. Größen von bis zu 20 Zoll verstehen sich da von selbst.
Doch warum sind Winterreifen eigentlich so ungleich besser geeignet für die kalte Jahreszeit? Schließlich schneit es in einigen Regionen nur alle Jubeljahre mal und Eis auf der Straße kommt auch nicht überall vor. Doch da Sommerreifen in der Regel nur für einen Temperatur-Bereich von +10 bis +35 Grad entwickelt werden, und Winterreifen einen Bereich von -20 bis +20 abdecken müssen, dürfte klar sein: Wenn die Temperatur auf unter +10 Grad sinkt, sind Winterreifen die bessere Wahl. Das liegt vor allem an der anderen Gummimischung der Pneus, die eine deutlich bessere Haftung auf dem Asphalt ermöglicht. Und sollte man es doch einmal mit Schnee, Eis oder Schneematsch zu tun bekommen, spielen die speziellen Profile moderner Winterreifen ihre Stärken aus. Sie sind es auch, die es nahelegen, möglichst breite Schlappen zu fahren. Die Zeiten, in denen Winterreifen schmal sein sollten, sind lange vorbei.
Wie eingangs erwähnt muss das Schuhwerk für schlechtes Wetter keineswegs auf hässliche Stahlfelgen aufgezogen werden, die dann von meistens mindestens genau so hässlichen Radkappen versteckt werden. Diverse Hersteller bieten spezielle Alufelgen für den Wintereinsatz an, die sich durch eine besondere Metalllegierung und/oder eine robuste Lackierung auszeichnen und so Streusalz, Sand und Splitt trotzen sollen. Teurer als Sommer-Alus sind diese Winter-Derivate dabei nicht unbedingt. Schon für unter 100 Euro sind sie zu haben, dann aber natürlich nur für „kleine“ Bereifung. Wer im Winter mit 20-Zöllern unterwegs ist, muss natürlich mit etwas mehr rechnen.