Daimler wird rein elektrisch – und das mit Vollgas
Der 22. Juli 2021 saß wie ein Paukenschlag. An diesem Tag gab Mercedes-Chef Ola Källenius ein „Strategie-Update“ bekannt. Mercedes bzw. Daimler gibt ab sofort Vollgas in Sachen Elektro-Mobilität. Bis Ende dieses Jahrzehnts will der Konzern in allen Märkten, wo es möglich ist, rein elektrisch werden.
Damit verabschiedet sich Mercedes quasi vollständig von den Verbrennungsmotoren. Ab jetzt werden keine Spielchen mehr gespielt, sondern ernst gemacht. Der wohl einzige Ort, wo Spielen sich so richtig lohnen kann, wenn man dick absahnt, ist ein Online Casino mit deutscher Lizenz…
Die Schwaben jedenfalls machen ernst und kauften sich kurzerhand den führenden Hersteller für die neuste und innovativste E-Motoren-Technik, YASA.
Axialflussmotor – der Turbo für die Elektro-AMGs
Dabei ging es Daimler um YASAs Axialflussmotor-Technik. Diese brandneue Art von Elektromotor bietet mehr Leistungsdichte und mehr Drehmomentdichte. Anders ausgedrückt: Ein Axialflussmotor mit heutigen Abmessungen, hätte deutlich mehr Bumms.
Allerdings geht es hier um die Spitzenleistungen, im normalen Dauerbetrieb bieten die Motoren kaum Vorteile. Ein reiner Sportmotor also. Bisher verbaute einzig Ferrari die Motoren von YASA, doch nach der Übernahme durch Daimler zielt Mercedes neue Elektro-Offensive darauf ab, die AMGs mit den ultimativen Motoren auszustatten. Wie schon gesagt, Mercedes macht jetzt ernst.
Doch das ist längst nicht alles, gemeinsam mit Partnern wird Mercedes in den nächsten Jahren acht Gigafabriken bauen, um ihre Elektro-Flotte vor allem auch mit den benötigten Batterien versorgen zu können. Und schon ab 2025 werden alle neuen Fahrzeug-Architekturen bei Mercedes nur noch für Elektrofahrzeuge sein.
Diese Entscheidung von Mercedes wird durch einen weiteren Trend bestätigt, der 2022 wohl endlich den toten Punkt überschreiten wird: Die E-Auto-Preise. Genauer gesagt sind es die Batteriepreise, die den Kaufpreis eines E-Autos noch so teuer machen. Denn alleine die Batterie macht ein Drittel des Gesamtpreises aus.
E-Autos günstiger als Verbrenner? 2022 wird das Jahr der Trendwende
Seit Jahren fallen die Preise für die Batteriezellen und für 2022 wird nun erwartet, dass die Preise so stark sinken werden, dass Elektroautos auch ohne staatliche Förderung nicht mehr teurer als Verbrenner sind.
Dies wird den Markt neu definieren, denn mit der Förderprämie für E-Autos könnten die Stromer sogar günstiger werden, als Verbrenner-PKW. Bei den laufenden Kosten sind die E-Autos schon heute deutlich günstiger. Im Internet gibt es genau Rechner, die Ihnen den Vergleich verschiedener Elektro- und Verbrenner-Modelle ermöglichen.
Laufende Kosten steigen für Verbrenner – und sinken für Stromer
Wer ein Haus mit Garten hat, kann sich seine eigene Wallbox (Ladestation) fördern lassen. Immer mehr Städte bieten dazu eine hohe Förderung an und ein bundesweites Förderprogramm für 2022 ist zu erwarten.
Auch immer mehr Firmen stellen Ladesäulen auf. Das Laden des eigenen PKWs ist dadurch sogar oft kostenlos. Gleichzeitig steigen die Spritpreise und Steuern für Verbrenner jährlich weiter an. Die Neuzulassung eines Verbrenners wird dadurch von Jahr zu Jahr unattraktiver. Dies gilt besonders für SUVs und PS-starke Sportwagen. Auch hier wird dieser Trend den Stromern Auftrieb verleihen.
Nicht zuletzt gibt es in vielen Städten noch zusätzliche Anreize, ein E-Auto zu erwerben. Denn viele Städte legen auf die Bundesförderung (Kaufprämie für E-Autos) noch etwas extra oben drauf, um den Kauf eines Elektroautos noch stärker zu fördern. Unbedingt sollten Sie googlen, bevor Sie sich einen Stromer kaufen!
Vor diesem Hintergrund wird nun verständlich, warum der weitere Preisverfall bei den Akkus in 2022 so ein herausragendes Ereignis für die Elektromobilität ist. Die E-Branche setzt zum Überholen an.
Elektro-SUVs – Der Mega-Trend 2021 geht auch im nächsten Jahr weiter
Ein Trend des Jahres 2021 waren die Elektro-SUVs. Und auch 2022 setzt sich dieser Trend rasant fort. Während lange Zeit vor allem Sportwagen, Coupés und Stadtflitzer den E-Markt dominierten, ziehen die größeren und kleineren SUVs nun nach – und das in bestechendem Tempo. Während Verbrenner-SUVs durch die Klimadebatte immer mehr im Fadenkreuz der gesellschaftlichen Diskussion stehen, stellen die SUV-Stromer einen Ausweg aus der Misere da. Denn SUVs sind für die Konzerne ein einträgliches Geschäft mit hohen Gewinnmargen.
Hinzu kommt, dass der Batterie-Mangel nicht mehr so gravierend ist, auch wenn dieser beispielsweise die Serienproduktion des Tesla-LKWs noch immer weiter nach hinten verschiebt.
Aber dieser LKW benötigt natürlich nochmal eine ganz andere Stückzahl an Batteriezellen, als es ein SUV tut. Auch die höheren Akku-Kapazitäten, sowie Optimierungen im Verbrauch, führten dazu, dass SUVs inzwischen auch von der Reichweite her richtig Spaß machen – einer der kritischsten Punkte bei der Kaufentscheidung für einen Stromer.
Durch diese Begebenheiten nahm die SUV-Lawine nun 2021 richtig Fahrt auf und alle präsentierten ihre neusten Modelle.
Die Elektro-SUV-Lawine 2021
Der Skoda Enyaq iV, den man als Bruder des ID.4 bezeichnen könnte und der mit einem super Preis-Leistungs-Verhältnis und bis zu 540 km Reichweite auftrumpft. Der Volvo C40 Recharge Pure Electric, ein futuristischer SUV ab 60.000 Euro.
Volkswagen brachte den etwas gewöhnungsbedürftig ausschauenden ID.4 auf die Straße. Dieser komplett neu entwickelte SUV soll besonders in China einschlagen, wie eine Bombe, daher auch die etwas „asiatische“ Formgebung der Karosserie.
Günstig und futuristisch kommt der Opel Mokka-e daher. Mit etwa 34.000 Euro ist er noch erschwinglich und sieht umwerfend und bullig aus. Endlich mal wieder ein Opel, der für Furore sorgt.
Rein optisch ein absolutes Highlight ist der Mercedes EQA. Mercedes kleinster SUV kommt mit gut 400 km Reichweite, kann aber sogar an einer 100 kW Ladesäule in 30 Minuten bis 80% werden. Eine 500 km-Version soll folgen. Dafür kommt der EQA mit viel Innenraum für seine Abmessungen. Ein idealer Stadt-SUV, der den Verbrennern nun das Wasser abgräbt. Hier deutet sich auch der Trend für 2022 an, auch große, bullige Elektro-SUVs in den Markt zu bringen. Denn auch der kleinste Mercedes-SUV, ist schon ein stattliches Gefährt.
Zu guter Letzt muss noch der BMW iX3 erwähnt werden, der ganz nah an seinem Verbrenner-Bruder geblieben ist. Anders als bei den meisten Stromern, verzichtet BMW hier auf ein futuristisches Interieur und unterschiedliche Designs. Ein X3 ist ein X3, ob als Verbrenner oder als Stromer, lautet hier die Devise.
Man sieht aber, wie sich das SUV-Geschäft in Richtung Stromer entwickelt.
E-SUVs 2022
Vermutlich im Dezember 2021 soll dann auch der Mercedes EQB an den Start gehen, gefolgt vom fulminanten BMW iX, dem Aiways U6, dem vietnamesischen SUV VinFast VF e35, dem Polestar 3 usw., um nur einige zu nennen. Auch 2022 wird das Jahr der Elektro-SUVs, denn die Nachfrage im größten Absatzmarkt für diese Fahrzeuge – China – steigt unermüdlich und rasant. Kein Wunder also, dass viele Strom-SUVs ihre Premiere da feiern.
Sie sehen, der E-Auto-Markt entwickelt sich explosionsartig. Seien Sie versichert, dass 2022 nochmal ein ganz neues Level erreicht wird. Es bleibt also spannend.