Der neue GMC Hummer EV ist genau das, wofür Hummer nie stand. Er ist vollelektrisch, er ist öko. Und doch ist er voll Hummer.
Der Pickup fristet bei uns ein Nischendasein. Ganz anders dagegen in den USA, dort führen die Fullsize-Pritschenwagen die Verkaufsstatistiken an. Sie sind beliebt über alle Marken und Motoren hinweg. Doch eins waren sie bisher nicht – umweltfreundlich.
Ausgerechnet GMC ändert das nun grundlegend mit dem Comeback des Hummers. Denn allein der neue Name, GMC Hummer EV, verrät es: der Neue ist ein Elektroauto. Und so kommt zusammen, was niemand vorher für möglich gehalten hätte.
Der Inbegriff des martialischen Militärmobils, der Unaufhaltsame, der Unzerstörbare, aber eben auch: der Zerstörer. Er ist zurück. Zum Blümchenpflücken, quasi.
Der GMC Hummer EV lässt alle anderen wie Spielzeuge wirken
Es wirkt dabei fast wie Hohn, wenn man von Umweltverträglichkeit, von fehlenden Abgas-Emissionen und Nachhaltigkeit spricht. Denn es geht immer noch um einen Hummer. Ein Ford F150 oder ein Dodge RAM wirken neben dem neuen GMC Hummer EV wie Spielzeugautos. Selbst ein Ford Bronco oder ein Tesla Cybertruck sind kompakter.
Doch der GMC Hummer EV muss klotzen, schließlich hat er einen Ruf zu verlieren. Deshalb lassen sich die Amerikaner auch nicht lange bitten. Allein die technischen Daten lesen sich respekteinflößend. 1000PS aus drei Elektromotoren, dazu 15.500Nm an den Rädern.
Es vergehen kaum mehr als drei Sekunden bis der Elektro-Hummer auf 100km/h beschleunigt. Und das trotz 35-Zoll Geländereifen und voller Hardcore-Offroadtauglichkeit. Das Fahrwerk etwa lässt sich 150mm nach oben fahren für mehr Bodenfreiheit. Die Wasserdurchfahrtiefe beträgt mehr als 60 Zentimeter.
Der Chefingenieur spricht von einem Offroad-Monster
Laut Aussage von Chefingenieur Al Oppenheiser ist der Hummer EV „der leistungsfähigste Serien-Pick-Up aller Zeiten, ein absolutes Offroad-Biest“. Im Gelände können Vorder- und Hinterachse gleichsinnig lenken, der Hummer krebst so im Krabbengang über alle Hindernisse. Der Fahrer kann das dabei dank Unterbodenkameras locker aus dem Interieur beobachten.
Dort stehen ihm nicht nur 25 Zoll an Bildschirmen, sondern auch opulenter Luxus zur Verfügung. Denn im Gegensatz zum Ur-Hummer bietet der GMC Hummer EV endlich auch innen die Platzverhältnisse, die sein Äußeres vermuten lassen.
Bleibt die Frage nach der Reichweite. 560 Kilometer gibt GMC für den E-Hummer an. Dabei kann er mit bis zu 350 kW geladen werden, was 160 Kilometer pro zehn Minuten entspricht. Auch fährt er dank Super Cruise-Assistenz mindestens auf Level 2 autonom.
Tesla muss sich also warm anziehen. Denn in Pick-Up-Fahrerkreisen ist das Image eines Hummers deutlich passender als das eines Cybertrucks. Und 1.000 PS stechen immer. Auch im tiefsten Texas.
Auf den Markt kommt der GMC Hummer EV Ende 2021 in den USA. Offiziell wird er nicht nach Deutschland importiert, aber bei freien Importeuren dürfte man gute Chancen haben.