Lamborghini will einen SUV bauen. So weit, so bekannt. Nun aber hat Lamborghini CEO Stefano Domenicali offiziell bestätigt, dass der italienische Super-SUV auch leistungstechnisch mit der Konkurrenz mithalten kann. Lange Zeit war unklar ob das Programm, durch die im Diesel-Skandal versinkende Mutter Audi, überhaupt über den Prototypenstatus hinauskommt. Ab 2018 will Lamborghini rund 1.000 Stück des Urus absetzen. Stückpreis: um die 200.000 USD. Für 2019 ist man bemüht mehr als 3.500 Stück des familienfreundlichen Lamborghini zu verkaufen. Dies würde bedeuten, dass Lamborghini seinen Umsatz 2019 (gemessen an 2016) nahezu verdoppeln will. Die Frage bleibt allerdings, ob dieser Wunsch wirklich aus Sant‘ Agata Bolognese stammt, oder aus Ingolstadt diktiert wurde.
Allen voran das Motorenprogramm des Lamborghini Urus hinterlässt bereits vor der ersten Probefahrt einen faden Beigeschmack. Setzt man doch ausschließlich auf den 4,0-Liter TFSI V8 der von Audi entwickelt wurde und im Audi S8 plus bzw. Bentley Continental eingesetzt wird. Er soll im Lamborghini 650 PS leisten und liegt damit nur 45 PS über den plus Modellen aus Ingolstadt. Im Jahr 2019 soll zudem eine Hybrid-Variante folgen. Die Tatsache, dass der Urus zudem auf dem modularen Längsbaukasten von Audi aufgebaut wird und sich somit die Plattform mit dem Audi Q7 und dem Bentley Bentayga teilen soll, nährt überdies die Vermutung, dass hier auf Biegen und Brechen Kosten gespart werden sollen. Ob der Lamborghini Urus zum Kassenschlager wird hängt vor allem davon ab, wie viel italienischer Esprit noch in diesem – sonst deutschen Crossover – stecken wird. Eine erste Antwort darauf liefert vielleicht die IAA in Frankfurt. Seit April läuft bereits die Vorproduktion in Italien.