Schon einmal was vom Dacon 828 gehört? Wahrscheinlich nicht, aber wenn man ein Bild von dem 828er sieht, denkt jeder Aficionado: „Wer hat denn da einen Porsche 928 geschrumpft?“ Die Antwort: Die Brasilianer waren es. Genauer gesagt war es Paulo de Aguiar Goulart. Der war in den 1960er Jahren in São Paulo VW Händler und Importeur von BMW, Ferrari, Maserati und Porsche. Die Geschäfte liefen gut und so fing de Aguiar Goulart ab den 70ern auch an, unter dem Namen Dacon Umbauten auf VW Basis anzubieten. Dabei handelte es sich um Coupés, Targas, Pickups und Stretchlimos auf Basis des Passat Typ 32.
Dacon: Karossier und Autobauer mit großer Nähe zu VW
1982 präsentierte Dacon dann das erste komplett selber entwickelte Fahrzeug, den 828. Designer war Anisio Campos, der auch den in Europa recht bekannten VW Puma GT gestaltet hat. Woher seine Inspiration für den 828 kam, deutet schon die Zahlenkombination und deren Schriftart an, wobei die offizielle Erklärung eine andere ist: Die ’82‘ bezieht sich auf das Jahr, in dem das Auto entwickelt wurde und die weitere ‚8‘ ist der Hinweis auf das achte Projekt von Dacon.
Der 828 – eine wilde Mischung aus VW Teilen
Dass es sich um eine eigene Entwicklung handelt ist dabei eine durchaus selbstbewusste Äußerung, denn eigentlich hat sich Dacon nur großzügig im VW Regal bedient: Rückleuchten und vordere Blinker stammen vom T2 Bus und am Lenkrad hat man nur das Wolfsburg Wappen gegen ein Dacon Emblem getauscht. Die Basis des Zweisitzers bildete ein um 78 cm gekürztes Käfer Fahrgestell und statt eines V8 im Bug rasselte im Heck der bekannte Vierzylinder Boxer. In diesem Fall mit 1,6 Litern und angeblich 65 PS. Warum der 828 mit knapp 700 kg trotzdem nur 130 km/h schnell war und rund 20 Sekunden auf 100 km/h brauchte, bleibt ungeklärt. Bei einer Länge von 265 cm und einer vermutlich stark ausgeprägten Hecklastigkeit, wären bessere Fahrleitungen aber auch eher eine lebensverneinende Herausforderung, als wirklicher Fahrspaß. Während der Prototyp noch winzige 10“ Räder besaß, wurden später 13“ Alufelgen verbaut, die wiederum verblüffend an die „Wählscheiben“ Felgen des Porsche 928 erinnerten.
Kein Erfolg in Brasilien und nur einmal in Deutschland
Trotz aller suggerierten Sportlichkeit war der Dacon 828 kein Erfolg. Nach 47 Einheiten war 1994 Schluss. Einer dieser Kleinwagen hat es aber trotzdem nach Deutschland geschafft und steht jetzt in Hamburg zum Verkauf. Wer also einen brasilianischen Bonsai 928 fahren will, hat jetzt die einmalige Chance (LINK: https://www.ebay.de/itm/Dacon-828-VW-Einzelstuck-Oldtimer/254232629425)