Was für ein Urlauber bin ich? Wohin will ich reisen? Was will ich erleben? Wie will ich Übernachten? Das sind grundlegende Fragen, die sich jeder stellen dürfte, der erstmals mit dem Gedanken spielt, sich durch eine „Urlaubsinvestition“ längerfristig zu binden. Sei es ein Wohnwagen, ein Wohnmobil, ein Ferienhaus, eine Wohnung oder was auch immer – Man sollte sich schon sicher sein, dass man nicht nach nur einem Jahr alles wieder rückgängig machen will.
Nun denn, auch ich habe mir mit der Familie diese Gedanken gemacht und bin zusammen mit ihr zu folgendem Ergebnis gekommen: Wir fliegen gerne in entfernte (warme) Länder und entdecken gern Neues. Im Herbst lieben wir es aber auch, es uns im dänischen Ferienhaus mit Ofen und Sauna gemütlich zu machen, während es draußen stürmt und große Wellen an den Strand geworfen werden. Und im Sommer möchten wir gelegentlich auch mal nach Portugal, Frankreich oder Skandinavien. Ach und natürlich wäre es wundervoll, wenn wir am Wochenende flexibel einfach mal ausbrechen uns ans Meer fahren könnten.
Da unsere Familie aus zwei Erwachsenen, zwei Kindern und einem Hund besteht, ergeben sich also vor allem zwei Probleme: 1. Wie finanzieren wir unsere Reisepläne? Und 2.: Wie kann ich spontan ausbrechen, wenn Hotels frühzeitig gebucht werden wollen und Hunde längst nicht überall hin mitkommen dürfen?
Wie lösen wir also nun diese Probleme? Schnell stand fest: Die kostenbewussteste und flexibelste Art des Reisens ist auf eigener Achse (mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil). Außerdem kann uns dann der Familienhund begleiten. Ok, dann stellen wir die Fernreisen sowie den Urlaub im Ferienhaus erst einmal hinten an und beleuchten Camping-Urlaube von allen Seiten.
Ein Zelt scheidet aus (die Frau möchte/braucht ein „richtiges Bett“), außerdem gibt es da keine Privatsphäre. Für niemanden. Und wenn es mal ein paar Tage am Stück regnet, sinkt die Stimmung auf den Tiefpunkt. Ok, also Wohnwagen oder Wohnmobil. Für einen Wohnwagen brauchen wir zum einen ein nutzbares Zugfahrzeug mit AHK, zum anderen müsste ich das Fahren mit Hänger lernen und den Wohnwagen selbst brauchen wir natürlich auch noch. Hinzu kommt die Überlegung, dass wir eher Rumreisen wollen, als länger an einem Platz zu stehen. Ständiges Rangieren, An- und Abkoppeln sowie die Windanfälligkeit eines leeren Wohnwagens sprechen ebenfalls gegen ihn – zumindest für uns. Für einen Wohnwagen sprechen natürlich die geringen laufenden Kosten sowie die im Verhältnis zum Camper geringeren Anschaffungskosten und die bauartlich bedingt besseren Platzverhältnisse im Inneren.
Der Einwurf der Regierung, sie möchte bitte nicht immer nur auf Campingplätzen stehen, sondern auch mal auf Stellplätzen oder gänzlich frei, gibt dann den Ausschlag: Aus für den Wohnwagen. Ein Wohnmobil/Camper soll es sein (auf die Fernreisethematik kommen wir noch).
Eine erste grobe Sichtung des Gebrauchtmarktes lässt Ernüchterung einkehren. Der Werterhalt bei Campern ist immens und alles, was unseren Ansprüchen genügt (hierzu kommen wir im nächsten Teil dieser Reihe), müssen wir für mindestens fünf Jahre finanzieren. Uff. Das ist hart, aber angesichts der Kosten für Flüge, Leihwagen und Unterkunft vor Ort, relativiert sich der Preis.
Aber halt. Heißt das etwa, wir können uns Fernreise und Ferienhausurlaube für die nächsten fünf Jahre abschminken? Das wäre aber sch×#÷%/. Also zurück zum kreativen Köpfezusammenstecken mit der Familie.
So wirklich weiter brachte uns das allerdings nicht. Und so war es der Zufall, der uns einen Ausweg aufzeigte: die Werbung einer Vermittlungsagentur, mit deren Hilfe man seinen eigenen Camper vermieten kann, wenn man ihn selbst nicht nutzt. Nach ein paar Stunden Recherche steht fest: Das ist der Ausweg für unser Problem (schließlich bräuchten wir den Camper in der Zeit, wo wir an weit entfernten Orten Urlaub mache, eh nicht). Allerdings wollen wir die Vermietung unseres Campers, wenn wir ihn denn erst einmal haben, selbst in die Hand nehmen. Schon jetzt haben drei Nachbarn, zwei Kollegen und drei Freunde Interesse bekundet und im entfernteren Bekanntenkreis dürfte es kaum anders sein. Dazu bauen wir eine kleine Homepage und schalten bei Bedarf Werbung im Netz (glücklicherweise kenne ich mich da etwas aus).
Soweit die Theorie (die wir aktuell mit diversen Erfahrungsberichten auf neutralen Wohnmobilportalen verifizieren). Natürlich gilt es, unseren Plan noch abzusichern, aber aktuell klingt er für uns schlüssig und so werden wir ihn wohl im Winter 2019/20 in die Tat umsetzen.
Allerdings steht noch die Wahl des „richtigen“ Modells für uns aus. Und bei der Beleuchtung dieses, sicherlich überaus wichtigen Punktes, möchten wir euch gerne wieder mit dabei haben. Also, stay tuned, bis es heißt: Alkoven, Integrierter, Teilintegrierter, Kastenwagen, Kofferaufbau oder ausgebauter Bus? Und auch die Fragen nach der Größe, der Einrichtung sowie der technischen Gegebenheiten müssen noch beantwortet werden.