Erwarten konnte man den Cadillac CT5-V Blackwing nicht unbedingt. Doch Cadillac musste reagieren. Denn bereits vor einiger Zeit hatte man das sportliche Topmodell der Oberklasse-Baureihe gezeigt. Mit nur 366 PS aus einem V6-Turbomotor konnte er die Fans allerdings kaum überzeugen. Zu groß war der Verlust von fast 300 PS auf den V8 des Vorgängers.
Nun ist die Performance-Welt der Amerikaner mit dem Schwarzflügel aber wieder zurecht gerückt. Denn der Achtzylinder ist wieder da. Genauer gesagt der LT4-Kompressor aus der Corvette. Im Blackwing pumpt er den V8 auf 677 PS und 893 Nm und ist damit der stärkste Cadillac aller Zeiten. Zum Vergleich: Der erst kürzlich vorgestellte BMW M5 CS bringt es auf 635 PS und 750 Nm und kostet 180.000 Euro.
Doch wer denkt, dass es den Amerikanern nur um Spitzenleistung geht, der irrt. Die Blackwing-Serie, also die Sportversion der Sportversionen, ist auf echte Performance aus. Eine neue Generation magnetisch aktiver Dämpfer findet ebenso Einzug wie hohle Leichtbau-Stabilisatoren und steifere Fahrwerkslager. Dazu kommen geschmiedete 19-Zoll-Felgen und Michelin Pilot Sport 4S-Sportreifen.
Selbstverständlich ist auch das Carbon-Aerodynamik-Paket für den Cadillac CT5-V Blackwing. Die Lufteinlässe wurden vergrößert und die Abrisskanten mächtiger. Ein geschwärzter Kühlergrill macht dem Modellnamen alle Ehre.
Besonders spannend wird es im Interieur. Denn hier finden sich Carbon-Leichtbau-Schalensitze, die für den auf der Rennstrecke nötigen Seitenhalt sorgen. Cadillac-typisch bleiben sie aber beheizt, belüftet und elektrisch verstellbar. Der Komfort soll schließlich nicht zu kurz kommen – auch nicht in einem Sportmodell.
Das vielleicht bemerkenswerteste am 322 km/h schnellen Cadillac CT5-V Blackwing ist sein Preis. In der handgeschalteten Basisversion, eine Option die die deutsche Konkurrenz gar nicht erst anbietet, kostet er gerade 84.990 US-Dollar. Das sind nicht einmal 70.000 EUR nach derzeitigem Wechselkurs. Dafür gibt es bei Audi, BMW und Mercedes nicht einmal die Hälfte der Leistung. Allerdings wird man sich um einen Import selbst kümmern müssen, den Cadillac plant nicht mit einer Verschiffung nach Europa.
