Auch in der Motorradszene nehmen Elektro Antriebe immer weiter Einzug. Spätestens seit der Einführung der MotoE ist amtlich, in welche Richtung es gehen soll. Während die meisten Hersteller wie beispielsweise Harley Davidson recht konventionell aussehende E-Bikes auf der diesjährigen Eicma präsentieren, geht die BST HyperTek einen ganz anderen Weg.
Was auf den ersten Blick an einen Lego Technik Bausatz erinnert, ist in Wirklichkeit radikaler Carbon Leichtbau. Rahmen und Felgen bestehen komplett aus dem leichten Werkstoff. Die freischwebende Sitzbank in Cafè Racer Manier ist oben am Rahmen angebracht, während Batterie und Lüfter vorn auf der Unterseite platziert wurden. Gegenüberliegend hinten am Rahmen befindet sich der E-Motor, welcher das an einer Einarmschwinge befestigte Hinterrad, per Riemen befeuert. Dies sorgt für einen tiefen Schwerpunkt, um eine gute Fahrdynamik zu erzielen.
Dank des spartanischen Designs bringt der E-Renner gerade mal 200 kg auf die Waage. Dies entspricht in etwa dem Gewicht eines aktuellen Supersportlers. Kurzer Vergleich: Die in der MotoE eingesetzten Energica Bikes wiegen über 260 kg bei einer Leistung von 130 PS.
109 ansatzlose Elektro-PS im BST HyperTek
Da wir gerade von Leistung sprechen – Die HyperTek knallt stolze 109 PS und 120 Nm auf den Asphalt. Angesichts der Tatsache, dass von Anfang an das volle Drehmoment zur Verfügung gestellt wird, dürfte sich die Maschine durchaus flott über die Straße prügeln lassen.
Bei einer angegebenen Reichweite von 300 km, schauen selbst aktuelle Verbrenner Modelle neidisch von der Zapfsäule hinterher. Bei Aufladung mit Gleichstrom soll die Batterie nach nur 30 Minuten wieder voll einsatzbereit sein.
Auf gängige elektronische Helfer wie Traction- und Wheeliecontrol, Tempomat etc. muss man trotz Abspeckkur nicht verzichten. Einen Tacho gibt’s es jedoch nicht. Hier wird ein innovatives Konzept in Zusammenarbeit mit dem japanischen Hersteller CrossHelmet angeboten. Statt wie gewohnt am Motorrad bekommt man alle fahrrelevanten Daten direkt in den Helm auf einem Head-Up Display präsentiert.
Kann BST das Soundproblem lösen?
Viel Kritik erntet die E-Mobilität nach wie vor in Punkto Sound. Doch es gibt eines Lösung. Die BST HyperTek kommt standardmäßig mit Soundmodul. Besonderheit hierbei ist zum einen, dass beim Start ein Leerlauf simuliert wird und der Fahrer bei gezogener Kupplung die Möglichkeit hat, den Motor aufheulen zu lassen.
Entworfen wurde das Bike übrigens von keinem anderen als Pierre Terblanche, der auch schon für Ducati und Cagiva etliche Modelle designte. Was wie ein Konzept-Bike aussieht, wird laut BST in knapp 18 Monaten tatsächlich in Kleinserie gehen. Kostenpunkt knapp über 72.000 Euro!