Es scheint, Mercedes-Tuner Brabus hat nach dem alten V12-Biturbo aus dem S600 nun einen neuen Lieblingsmotor fürs Extrem-Tuning gefunden – den aufgeladenen 5,5-Liter-V8 der aktuellen 63er AMG-Modelle. Nachdem das tüchtig modifizierte Aggregat bereits im Brabus 850 6.0 Biturbo iBusiness auf Basis der neuen S-Klasse zum Einsatz kam, verhelfen die Bottroper nun auch der kleineren E-Klasse zu munteren 850 PS und 1150 Newtonmeter Drehmoment.
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Als legitimen Nachfolger des „berühmten Brabus 800 E V12“ bezeichnet der Tuner selbst das auf den Namen Brabus 850 6.0 Biturbo getaufte Modell, das derzeit auf der IAA in Frankfurt bestaunt werden kann. Wie bereits bei der iBusiness-Variante wurde auch bei der gepushten E-Klasse der Hubraum des V8 mittels einer auf 99 Millimeter erweiterten Bohrung, einer neuen Kurbelwelle mit 96 statt 90,5 Millimeter Hub und speziellen Schmiedekolben auf 5912 ccm erhöht. Zusätzlich werden die beiden Zylinderköpfe strömungstechnisch optimiert.
Desweiteren wurde das Aufladungssystem des Achtzylinder-Vierventilers aufgerüstet: Eine komplette Neuentwicklung sollen die Luftansaugung und die beiden Turbolader mit größerer Verdichtereinheit und Spezialkrümmer sein. Passend dazu wurde ein neues Ansaugmodul inkl. Luftfiltergehäuse mit vergrößertem Ansaugquerschnitt entwickelt. Eine in die Motorhaube integrierte Luftführung gehört genauso zu diesem speziellen Ansaugtrakt wie das größere Frischluftrohr, das durch seine Platzierung in der Frontschürze die Atemluft fürs Triebwerk direkt aus dem Fahrtwind bezieht. Um die Ladelufttemperaturen weiter zu senken, verbaut der Tuner außerdem spezielle Ansaug- und Ladedruckrohre, die mit einer, auf den ersten Blick zu identifizierenden „Gold Heat Reflection“ Beschichtung, versehen sind.
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Auf der Abgasseite werden durchsatzfreudige Metallkatalysatoren und eine neue Auspuffanlage mit Abgasklappensteuerung installiert. Darin enthalten ist ein vom Fahrersitz regulierbares „Soundmanagement“. Per Knopfdruck kann zwischen dem flüsternden „Coming home“ Modus und sattem V8 Sound gewählt werden. In der Summe stehen neben 850 PS bei 5400 U/min auch gewaltige 1150 Newtonmeter Drehmoment (zwischen 2500 und 4500 U/min) an. Theoretisch leistet der sechs Liter große V8 sogar 1450 Newtonmeter, doch mit Rücksicht auf die verbaute Hardware wurde diese Leistung begrenzt.
Geschaltet über die modifizierte Siebengang-Automatik geht’s im Brabus 850 6.0 Biturbo in 3,7 Sekunden auf Tempo 100. Wer sich für die allradgetriebene 4Matic-Version als Tuning-Basis entscheidet, soll gar in 3,1 Sekunden auf Landstraßen-Tempo kommen. Die Höchstgeschwindigkeit seiner Monster-E-Klasse gibt der Tuner mit 300 bis 350 km/h an (je nach Bereifung, Übersetzung und Programmierung.
Optisch unterscheidet sich der Brabus 850 6.0 Biturbo durch eine Frontspoilerlippe, neue „Designelemente“ an den vorderen Kotflügeln, die Heckspoilerlippe, den Diffusoreinsatz sowie die vier Endrohre und die speziellen Felgen im 20-Zoll-Format von den normalen E 63 AMG-Modellen.