Da ist er – der neue BMW M4 GTS. Mitte August noch als Concept in Pebble Beach gezeigt, präsentieren die Bayern den radikalsten Ableger des M4 Coupé nun in seiner Serienversion. Die soll die Nordschleife in 7:28 min. bezwingen können, wird allerdings nur 700 Mal gebaut und kostet – haltet euch fest – 142.600 Euro. Damit ist er genau so teuer wie zwei BMW M4. Allerdings war nichts anderes zu erwarten. Immerhin war auch schon das Vorgängermodell – der BMW M3 GTS – nahezu doppelt so teuer wie das Serienmodell.
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Doch für das Geld wird auch einiges geboten. Der aufgeladene Dreiliter-Reihensechszylinder punktet nun mit einem Wassereinspritzsystem, das die Temperatur im Brennraum senkt und daher einen höheren Ladedruck ermöglicht. Die Leistung klettert von 431 PS auf stolze 500 PS. Das Drehmoment steigt von 550 auf 600 Nm. In Kombination mit der Gewichtsreduktion, auf die wir noch zu sprechen kommen, soll der BMW M4 GTS in 3,8 Sekunden auf Tempo 100 kommen und 305 km/h Topspeed schaffen. Dem Serienmodell nimmt er damit 0,5 Sekunden ab. Geschaltet wird serienmäßig über ein Siebengang-PDK.
Um auf ein DIN-Leergewicht von 1.510 Kilogramm und damit auf ein Leistungsgewicht von 3,0 Kg pro PS zu kommen, wurde sowohl innen als auf außen abgespeckt. Verbaut wurden unter anderem Carbon-Schalensitze (Clubsport-Paket), eine besonders leichte Mittelkonsole und Rücksitzbankverkleidung (wobei man die auch gleich hätte ganz rausschmeißen können), leichtere Tür- und Seitenverkleidungen einschließlich Türzuziehschlaufen und ein Instrumententafel-Tragrohr aus Carbon.
Bei der Karosserie helfen diverse Teile aus CFK (Motorhaube, Dach, manuell ausfahrbare Spoilerlippe, Heckflügel) und Carbon (Heckdiffusor), das Gewicht zu drücken. Außerdem kommen ein Endschalldämpfer aus Titan du eine Carbon-Keramik-Bremse zum Einsatz.
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Um als reinrassiges Tracktool durchgehen zu können, braucht der M4 GTS natürlich auch noch einen Überroll-Bügel und Sechspunkt-Gurte. Beides ist ebenso im Clubsport-Paket enthalten wie ein mittig hinter den Sitzen platzierter Feuerlöscher und die bereits erwähnten Carbon-Schalensitze. Serienmäßig verbaut ist zudem ein 3-Wege M Gewindefahrwerk und die Vorderachskinematik wurde auch noch angepasst (asymmetrische Stützlager, modifizierte Stabilisatoren, gefräste Schwenklager, höhere Sturzsteifigkeit). Der Sturz beträgt hier nun minus zwei Grad.
Zu haben ist der BMW M4 GTS in insgesamt vier Farben. Ein großer Fortschritt zum Vorgänger, der ausschließlich in Orange bestellt werden konnte. Das aktuelle Modell ist sowohl in der matten und für den M4 GTS exklusiven Lackierung „Frozen Dark Grey Metallic“ als auch in Saphirschwarz, Mineralgrau oder Alpinweiß zu haben. In jedem Fall bilden die in „Acid Orange“ gehaltenen Akzente innen und außen einen klaren Kontrast.
Abschließend wollen wir natürlich noch einmal auf die Konkurrenz des BMW M4 GTS eingehen. Hier ist eigentlich nur der 475 PS starke
Porsche 911 GT3 zu nennen, der mit knapp 137.000 Euro sogar noch etwas preiswerter als der BMW ist. Seinen Leistungsnachteil kann er mit einem geringeren Gewicht von 1.430 Kg wettmachen. Auf der Nordschleife schafft der Porsche einen Vorsprung von drei Sekunden. Mit Timo Kluck am Steuer soll der GT3 eine Zeit von 7:25 min. geschafft haben. Und auch der bereits etwas ältere – dafür auch etwas radikalere –
Porsche 911 GT3 RS 4.0 (997) kann dem neuen GTS fast das Wasser reichen und schafft die Nordschleife in 7:30 min.
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