Die diesjährige Rennsaison begann für BMW mit einem vollkommen neuen Auto: Der mächtige M6 GT3 löste den erfolgreichen Z4 V8 GT3 ab und trat an, seine Erfolgsserie fortzuführen. Bei den vierundzwanzig Stunden vom Nürburgring konnte er diesen Wunsch der BMW-Mannen, die dieses Jahr auch noch den 100. Geburtstag ihrer Marke feiern, nicht ganz erfüllen. Der Konkurrenz aus Affalterbach mussten sie sich geschlagen geben. Jubeln konnten sie dafür ein wenig später in Spa – dort konnte der Vorjahreserfolg beim 24-Stunden-Rennen wiederholt werden.
Nun hat BMW Motorsport eine Tradition, die streng genommen bis in die zwanziger Jahre zurückreicht. Auch in der heutigen Zeit bekannt sind die Erfolge mit dem legendären 3.0 CSL aus den Siebzigern, doch nebenbei stellte die Motorsportabteilung regelmäßig Kundensport-Fahrzeuge für Privatteams – zuletzt der M3 GT4. Eine Klasse darunter rangiert momentan der M235i Racing als Einsteigermodell, doch für den M3 GT4 wurde es nun Zeit für eine Ablöse.
Zur übernächsten Saison soll somit der BMW M4 GT4 – logischerweise auf dem M4 F82 basierend – an den Start gehen. Komplett ausgelegt auf den einfachen und weltweiten Einsatz durch Privatteams, soll er noch in diesem Jahr die ersten Testfahrten absolvieren und in den Folgemonaten so optimiert werden, dass diesem Vorhaben nichts mehr im Wege steht.
Bisher existieren zwar lediglich Designskizzen, doch auch die lassen bereits tief blicken. Optisch erkennt man eine radikalere Ausführung des Straßensportlers M4 GTS. Unter anderem übernimmt die Rennvariante dessen Motorhaube aus Carbon samt zusätzlicher Luftauslässe. Der Frontsplitter und der einstellbare Heckflügel sind dagegen nicht mehr mit deutschen Straßenzulassungsvorschriften zu vereinbaren. Türen und Dach sind außerdem aus Kohlefaser. Inwieweit es Veränderungen im technischen Bereich geben wird, ist hingegen noch nicht bekannt. Fest steht auf jeden Fall, dass die Ersatzteile im Falle eines Unfalls entsprechend teuer ausfallen werden.
Bei BMW hofft man, an den großen Erfolg des M3 GT4 rund um den Globus anknüpfen zu können. Bei dem Lauf, den die Motorsport-Abteilung in den vergangenen Jahren hatte, kann man schon fast darauf wetten. Das Vorgängermodell des M4 GT4 ist noch heute in internationalen Rennserien unterwegs.