Dass es dem Handschaltgetriebe an den Kragen geht, steht schon länger fest. Immer weniger neue Modelle werden mit dem manuellen Schaltwerkzeug ausgerüstet. Einerseits, weil es ein Komfortaspekt ist, den Wagen selber schalten zu lassen – auf der anderen Seite können moderne Getriebe die Schaltaufgabe meist auch schneller und präziser durchführen, als der Mensch.
Peter Quintus, Leiter Vertrieb und Marketing der BMW M-GmbH, ließ nun in einem Interview allerdings durchblicken, dass nicht nur das Schaltgetriebe auf der Kippe steht. Seiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis es auch das Doppelkupplungsgetriebe erwischt. Präziser ausgedrückt, gibt er dem DKG noch rund sieben Jahre, bis die meisten Hersteller wieder auf herkömmliche Wandler-Systeme umgestiegen sind.
Als Grund nennt Quintus vor allem die Tatsache, dass moderne Wandlerautomaten immer mehr Gänge erhalten, gleichzeitig schneller schalten und insgesamt intelligenter konstruiert werden. Zudem gibt es beim DKG, ähnlich wie beim Schaltgetriebe auch, ein Leistungslimit. Zwar liegt dieses höher, als beim Schalter – aber eben weit unter dem, was aktuelle Wandler zu leisten im Stande sind. Bei BMW Schaltgetrieben liegt das Maximum derzeit bei ca. 450 PS und 600 Nm Drehmoment. Peter Quintus ist sich daher nicht einmal sicher, ob die nächste Generation des M3/ M4 überhaupt noch als Schalter auf den Markt kommen wird.