Was haben wir den EXP100GT gefeiert. Ein Traumauto, aber eben doch: ein Traum. Nur eine Studie, ohne Chance auf Realität. Als Bentley dann für den Genfer Salon etwas „Besonderes“ angekündigt hat waren wir deshalb auch wenig aus dem Häuschen. Doch der Bentley Mulliner Bacalar hat uns dann doch ausrasten lassen.
Denn der Bacalar ist tatsächlich eine der wenigen positiven Überraschungen des abgesagten Genfer Autosalons. Zwar hatten die Briten verlauten lassen, dass sie etwas Besonderes vorstellen werden, der Bacalar beeindruckt dennoch. Er ist kein beliebiger Aufguss einer bestehenden Modells, oder eine nie in Serie gehende Studie.
Ein fahrerorientierter GT, ohne Dach dafür mit Stil
Bei Barchetta denkt man vielleicht an Fiat und Italien, doch der Begriff passt perfekt zum Bentley Mulliner Bacalar. Seine sportliche und doch elegante Karosserie wird von Hand aus Aluminium, Kohlefaser und 3D-gedruckten Elementen gefertigt. Ein Verdeck fehlt und ist auch gegen Aufpreis nicht zu haben.
Ansonsten geht gegen Geld alles. Die Individualisierungsoptionen sind endlos – im wahrsten Sinne des Wortes. Nur zwölf Exemplare des Bacalar wird es geben, alle sind bereits vergeben. Jedes Modell wird ein absolutes Unikat.
Gleich bleibt nur die Technik des Dutzend Bentley Mulliner Bacalar. Sie basiert auf dem bekannten Baukasten, wobei die Spurweite um 20mm erhöht wurde. Die gewonnene Breite soll den 22-Zoll-Rädern mehr Raum geben. Traktion wird der Bacalar auch brauchen, denn die Leistung des bekannten W12-Triebwerks wurde auf 659PS und 900Nm gesteigert.
Schalencockpit für mehr Intimität im Bentley Mulliner Bacalar
Das komplett neu entworfene Cockpit soll den Zweisitzercharakter unterstreichen und besticht durch seine schnörkellosen Oberflächen. Bentley nennt das Design „Schalencockpit“ und nutzt die umlaufenden Linien für einen halb geschlossenen Gepäckraum hinter den Sitzen.
Hier findet ein maßgeschneidertes Gepäckset der italienischen Luxusmarke Schedoni Platz. Natürlich in Farbe und Leder auf den jeweiligen Wunsch des Eigners abgestimmt.
Auch sonst ist die Liste der feinen Extras endlos. Ob eine exklusive Rändelung der Metallelemente im Innenraum, Bronzeoberflächen im Wechsel mit eloxiertem Titan, bis hin zu den 148.199 Einzelstichen im Leder. Sie sind nötig, bis die Bacalar-spezifische Bestickung der Sitze vollendet ist.
Der Preis für soviel Exklusivität? Wir möchten es besser gar nicht wissen. Brauchen wir auch nicht. Denn alle Bentley Mulliner Bacalar sind bereits verkauft. Man spricht von knapp zwei Millionen Euro…