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Im just vorgestellten Audi R18 e-tron quattro werkelt lupenreine Formel 1-Technik. Die Hybrid-Komponenten stammen, genau wie schon das System im Porsche GT3R Hybrid, von Williams Hybrid Power. Wie beim Konzernbruder kommt auch im Audi ein Schwungrad zum Einsatz.
Die Audianer vertrauen bei ihrer Le Mans-Hybridpremiere auf erprobte Technik. Anders als beim Rivalen Toyota TS030, bei dem die Energie in einem Kondensator zwischengespeichert wird, speichert im Audi ein Schwungrad von Williams Hybrid Power die Energie, um sie beim Beschleunigen an die Elektromotoren an der Vorderachse abzugeben. Auch Porsche vertraute beim GT3R Hybrid bereits auf das know-how der Briten. Für Audi hat die Formel 1-Schmiede ein neues, ultraleichtes Schwungrad und die dazugehörige Leistungselektronik entwickelt. Um das ganze optimal in das schon vorhandene Auto zu integrieren mussten die Williams-Ingenieure allerdings eng mit den Audi-Technikern zusammenarbeiten. Herausgekommen ist ein wassergekühltes System, das 150 Kilowatt abgibt und bis zu 45.000 Umdrehungen in der Minute macht.
Laut Williams hat ein elektrisches Schwungrad konzeptionelle Vorteile gegenüber Batterien, Kondensatoren oder mechanischen Schwungrädern. Die Briten nennen hohe Leistungsdichte bei geringer Masse, einen hocheffizienten Energietransfer zum Speicher und wieder zurück an die E-Motoren sowie die Fähigkeit Leistung über einen längeren Zeitraum unabhängig von der Belastung und über einen großen Temperaturbereich abzugeben, als die großen Pluspunkte ihrer Entwicklung.
Audi gab dem neuen Renner den prestigeträchtigen Namenszusatz Quattro. Allerdings verhindert das Reglement des ACO die Ausschöpfung der Hauptvorteile eines Vierradantriebs. Prinzipiell ist der Allradantrieb an der Sarthe nämlich unerwünscht. Eine Ausnahme machen die Regelmacher lediglich für Hybrid-Systeme. Allerdings darf die gewonnene Energie erst ab einer Geschwindigkeit von 120km/h an die Vorderräder abgegeben werden. Der größte Nutzen eines solchen Systems, die Verbesserung der Traktion beim Beschleunigen aus langsamen Kurven, bleibt somit ungenutzt.
Die Stunde der Wahrheit schlägt für den neuen Renner in Spa. Beim 1000KM-Rennen auf der Ardennen-Achterbahn feiert der e-tron seine Rennpremiere. Aufgrund der Streckencharakteristik der belgischen Grand Prix-Strecke mit ihren langen Geraden und ultraschnellen Passagen können danach wohl erste seriöse Einschätzungen über seine Chancen an der Sarthe gemacht werden.
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