Eine Dodge Viper leidet von Haus aus nicht unbedingt an Leistungsschwäche. Nach dem die erste Viper ab 1992 bereits stolze 8,0-Liter Hubraum zu bieten hatte, legte Dodge ab 2003 noch einmal ordentlich nach. Der 8.383 cm³ große V10 leistete ab der zweiten Generation 612 PS und bot ein maximales Drehmoment von 760 Nm! In 3,6 Sekunden durchbrach die Giftschlange die Tempo 100 Marke. Erst bei 325 km/h endete der Vortrieb.
Dem texanischen Autotuner Hennessey war dies allerdings nicht genug. Er setzte auf den frei atmenden V10 – der im Übrigen ein Produkt aus der Konzernehe zwischen Chrysler und Lamborghini in den 1990er Jahren war – noch zwei Turbolader! Das Resultat: Wahnwitzige 1.000 PS! Dabei soll es sich allerdings nur um einen groben Richtwert handeln. Getestet wurde die, als Hennessey Venom bezeichnete, Viper auch schon mit ca. 1.200 PS. Das Drehmoment soll ebenfalls im vierstelligen Bereich liegen.
Neupreis 2009: Stolze 235.000 USD. Verkauft wurde die hier gezeigte Venom Viper (mit der Produktionsnummer 2) in diesem Jahr in den USA bei Bonhams – zum Schnäppchenpreis von 83.600 USD. Etwas weniger als 500 Meilen (ca. 800 km) hat der Sportwagen abgespult und kann somit als neuwertig angesehen werden. Auf den Straßen wird man diesen Wagen allerdings wohl kaum zu Gesicht bekommen. Bereits seit Jahren sind die wenig gebauten Venoms nur auf Auktionen unterwegs und werden als Wertanlage zwischen Autohändlern in den USA hin- und hergeschoben. YouTube verrät uns, dass auch die eine oder andere Venom Viper den Sprung über den Teich geschafft hat. Aber auch bei uns gilt: die Wahrscheinlichkeit einen McLaren P1 zu sehen ist höher, als eine von Hennessey getunte Viper.
Mittlerweile hat Hennessey selbst das alte Modell überboten. Die aktuelle Viper Venom 1000 erreicht Tempo 100 in 2,7 Sekunden. Ein Wert, der selbst dem Bugatti Veyron erschreckend nahe kommt. Die Viertelmeile schafft der Sportwagen in 9,7 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h. Der eben erwähnte Veyron benötigt für die gleiche Strecke ca. 10,5 – 10,8 Sekunden! Fairerweise muss dazu gesagt werden: die Viper wurde mit Rennreifen gemessen, der Bugatti mit normalen Straßenpneus.
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, sollte schnell sein. Dodge stellt Ende 2017 die Produktion der Viper mangels Nachfrage ein. Die dritte Generation des, in Kleinstserie gefertigten Dodge Supersportlers, leistet ohne weitere Tuningmaßnahmen 649 PS und ein maximales Drehmoment von 814 Nm. Weiterhin verbaut: ein 8,4-Liter V10! Ein Wort noch zum Spritkonsum: egal um welches Baujahr es sich bei der Viper handelt – sie „kann“ sparsam gefahren werden. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten; versteht sich. US-Eigentümer geben einen umgerechneten Verbrauch zwischen 12-18 Liter bei Überlandfahrten an. Im Rennmodus und bei lockerem Gasfuss laufen aber auch schon einmal bis zu 50 Liter Benzin durch die Einspritzdüsen – und weil die Viper ein Ami ist, ist es ihr auch egal, was für eine ROZ-Zahl angegeben ist. Hauptsache es kann im Brennraum gezündet werden!