Viel Carbon, wenig Gewicht: Porsche lässt pünktlich zum 70. Geburtstag seiner Sportwagen mit dem neuen 911 Speedster Konzept eine Ikone neu aufleben und bietet zugleich die wohl radikalste Form einen Elfer zu bewegen. Kotflügel, die vordere Kofferraumabdeckung und die hintere Ablage sind jeweils aus Kohlefaser gefertigt, im Inneren fehlen Klimaanlage und Radio. Die Leichtbauansätze sind weithin sichtbar und auch Fans des guten alten Porsche 356 dürfen sich freuen.
Die niedrige Fly-Line des 911 Speedster resultiert vor allem aus den gekürzten Scheibenrahmen, ein Dach gibt es naturgemäß beim Speedster keines. Dagegen setzt Porsche auf ein so genanntes „Tonneau-Cover“, welches im Stand vor Regen schützt und bei der Fahrt zumindest alles um den Fahrer herum abdecken kann. Außenspiegel im traditionellen Talbot-Design und der vorne mittig zentrierte Einfüllstutzen sind unverkennbare Merkmale alter Porsche Rennfahrzeuge. Optische akzente setzen zudem die Doppelhutze hinter den Vordersitzen nebst der farblich abgesetzten Lamellen.
Die Motorsporttradition wird ebenfalls bei der Zwei-Ton-Lackierung in GT-Silber und Weiß fortgeführt, was zugegebenermaßen nicht jedermanns Geschmack sein muss. Wie eingangs erwähnt wartet der Innenraum mit gewolltem Purismus auf – die Türen lassen sich innen stilecht per Zugschlaufe öffnen und schließen, die Vollschalen sind gewichtsoptimiert aus Carbon gefertigt. Im Windschott eingraviert: ein „70 Jahre Porsche“ -Logo.
Unter der Haube des 911 Speedster arbeitet ein aus dem GT3 bekannter und freiatmender 4,0-Liter Boxermotor mit „über“ 500 PS. Zumindest das Konzeptfahrzeug wurde mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet, ob es im Falle einer Produktionsreife auch ein Automatikgetriebe geben wird bleibt abzuwarten. Die Grundlegende Basis für den 911 Speedster liefert überdies ein Carrera 4 Cabrio, viele Technikelemente (wie das Fahrwerk) stammen aber vor allem aus GT-Fahrzeugen.
Porsche entscheidet in den nächsten Wochen darüber, ob der 911 Speedster wirklich gebaut wird. Wir gehen allerdings, nicht zuletzt wegen dem Baureihenende des 911 991.2, stark davon aus, dass es zu einer Produktionsfreigabe kommen wird. Damit wäre der 911 Speedster das letzte Sondermodell der aktuellen Elfer-Baureihe und würde preislich wohl schnell in die Reifenspuren des 911R fahren. Die Preise für ausgewählte Kunden könnten bei rund 200.000 Euro beginnen, von einer strengen Stückzahl-Limitierung ist auszugehen.