Es ist kein Geheimnis, dass BMW seine Produktion in China immer stärker ausbaut. Im Jahr 2016 verließen über 300.000 Fahrzeuge die Werke in Dadong und Tiex. Damit haben sich die Produktionszahlen, im Vergleich zu 2012, bereits verdoppelt. Wie BMW China Boss Olaf Kastner nun in einem Interview mit Automotive News bekannt gegeben hat, haben die Münchner womöglich noch weitaus größere Pläne. So hat die chinesische Kooperative aus BMW und Brilliance (BBA) offiziell die Genehmigung der chinesischen Behörden erteilt bekommen, Fahrzeuge aus der Volksrepublik China exportieren zu dürfen. Damit ist der Weg frei, dass in China gefertigte BMW-Modelle auch nach Europa, die USA und an andere Weltmärkte geliefert werden können. Wie BMW mit dieser neuen Möglichkeit umgeht, ließ Kastner allerdings offen. Nur so viel: die Qualität der in China gefertigten Autos sei mittlerweile auf dem Niveau der deutschen und amerikanischen Produktionsstandorte.
Verschiedene Medien berichten zudem, dass die chinesische Regierung BBA gedrängt haben könnte, eine solche Lizenz zu beantragen. Die Behörden fördern bereits seit längerem alle Bestrebungen, dass Fahrzeuge europäischer Autobauer nicht nur für das In-, sondern auch für das Ausland in China produziert werden. Als Vorreiter im Premiumsegment gilt Volvo, die, nach der Übernahme durch den chinesischen Geely Konzern, erst kürzlich die ersten S90 Modelle aus Fernost nach Europa haben liefern lassen. Aber auch andere Hersteller, wie z.B. Honda, lassen bestimmte Modelle in der Volksrepublik zusammenschrauben. BMW plant bis ins Jahr 2021 eine Jahresproduktion in Dadong und Tiex von ca. 430-450.000 Fahrzeugen. Bis dahin soll der Absatz in China allerdings auf bis zu 590.000 Fahrzeuge angewachsen sein. Dass wir also in absehbarer Zeit einen chinesischen 5er BMW fahren scheint, zumindest derzeit, eher unwahrscheinlich.