Es ist eine der wenigen tatsächlich sehr spannenden Neuheiten dieses Jahr in Genf: der Panamera Kombi oder wie man neuerdings in Stuttgart sagt: Sport Turismo. Das klingt irgendwie ein wenig nach dem neuen Opel Insignia Grand Sport, hat aber mit Rüsselsheim mal so gar nichts am Hut. Vielmehr will man in Stuttgart mit dem Panamera mit viel Kofferraum eine Lücke schließen, die man wohl zwischen Cayenne und herkömmlichem Panamera sah. Das schafft der Sport Turismo, er schafft mehr als das. Er sieht sogar dabei so unverschämt gut aus, dass wir behaupten: es braucht den normalen Panamera überhaupt nicht mehr.
Von diesem leitet der Sport Turismo naturgemäß sein Antriebslayout ab: es wird ihn allerdings ausschließlich mit Allradantrieb geben, die hinterradgetriebene Variante Panamera entfällt somit beim Kombi. Es bleibt dafür bei den V6-Motoren im Panamera 4 (330 PS) und Panamera 4S (440 PS), den V8-Varianten Panamera turbo (550 PS) und Panamera 4S Diesel (422 PS) und der an einen V6 gekoppelten Elektromotor namens Panamera 4 E-Hybrid wird im Sport Turismo ebenfalls erhältlich sein. Einzig der neue turbo S E-Hybrid, der parallel zum Sport Turismo im normalen Panamera in Genf vorgestellt wird, hält zum Marktstart noch nicht Einzug im neuen Kombi.
Dafür gibt es andere prägnante Details, die den Sport Turismo als besonderes Modell innerhalb der Porsche-Palette kennzeichnen – und das ist nicht die ab dem S-Modell serienmäßige adaptive Luftfederung. Vielmehr hat sich Porsche mal wieder, wie schon beim Panamera, eine bemerkenswerte Spoilerlösung ausgedacht, die es in dieser Form noch bei keinem Kombi dieser Welt gibt: Das Dach des Sport Turismo geht nämlich in einen Spoiler über, der in drei Stufen je nach Fahrsituation und Geschwindigkeit eingestellt werden kann und bis zu 50 Kilogramm Abtrieb auf der Hinterachse generieren soll – und das mit lediglich plus ein Grad Anstellwinkel. Dieser wird je nach Fahrmodus entweder bereits ab 90 Km/h (Sport oder Sport Plus) oder ab 170 Km/h erreicht. Bei geöffnetem Panoramadach soll der Spoiler hingegen dazu dienen, lästige Windgeräusche effektiv zu minimieren.
Die Hinterbänkler werden dafür die Vorzüge der insgesamt etwas erhöhten Dachlinie beim Einsteigen zu schätzen wissen, doch abgesehen davon blieb es bei den nicht ganz fürstlichen Platzverhältnissen. Porsche spricht zwar von dem „ersten fünften Sitzplatz“ in einem Panamera und doch dürfte dieser eine echte Notlösung bleiben – ein 4+1-Plätzer eben. Und auch das Kofferraumvolumen steigt im Vergleich zur Limousine gar nicht so enorm, wie man es vielleicht vermutet hätte: mit 520 Litern bis zur Oberkante der Rücksitze bietet der Sport Turismo gerade einmal 20 Liter mehr Stauraum als der normale Panamera. Die effektive Nutzbarkeit dürfte dennoch um einiges höher liegen, alleine aufgrund der Möglichkeit, nun „dachhoch“ zu beladen.
Seine Weltpremiere feiert der Panamera Sport Turismo ab dem 9. März (Publikumstage) in Halle 1 des Genfer Autosalons, die Markteinführung in Europa wird am 7. Oktober dieses Jahres erfolgen. Für die Basisvariante Panamera 4 müssen dabei mindestens 97.557 Euro über den Ladentisch der freundlichen Porschevertretung wandern, was einen Aufschlag von knapp 3.000 Euro im Vergleich zur Panamera 4 Limousine bedeutet. Der Panamera 4S Sport Turismo kostet derweil mindestens 120.048 Euro (Limousine: 113.027 Euro), der Panamera turbo mindestens 158.604 Euro (Limousine: 153.011 Euro). Für den 4S Diesel verlangen die Stuttgarter 123.975 Euro (Limousine: 116.954 Euro), für die Hybridvariante 112.075 Euro (Limousine: 109.219 Euro).