Nach der Einstellung des Phaeton vor knapp einem Jahr war in Sachen Oberklasse bei Volkswagen nicht mehr viel zu holen. Das Schreckgespenst namens „Phideon“ für den chinesischen Markt auf MQB-Plattform konnte nicht als Nachfolger gelten und dem Passat haftet, so gut er auch in der aktuellen Generation ist, dem Namen nach immer noch eine gewisse Portion Kleinbürgertum an. Auch um sich davon etwas abzuheben, hatte man schon kurz nach der Vorstellung des viertürigen Coupés CC den Zusatz „Passat“ gestrichen, doch jetzt steht der Nachfolger an: mit dem Arteon bringt VW sein neues Flaggschiff auf den Genfer Autosalon (9. bis 19. März).
Die Namensgebung kommt nicht von ungefähr: In „Arteon“ verschmelzen laut VW die Begriffe Art (für: Kunst) und Eon als Verbindung zu besagtem China-Topmodell und soll damit die besondere Stellung im Modellprogramm kennzeichnen. Der Arteon ist zwar angeblich vollkommen neu entwickelt worden, basiert jedoch wie der Passat auf dem modularen Querbaukasten. Optisch suggeriert der Arteon in jedem Falle Eigenständigkeit: die Front dürfte mit den in den Kühlergrill übergehenden LED-Scheinwerfern polarisieren, das Heck und auch die Seitenlinie erinnern wiederum an die Vorgängermodelle CC. Abgesehen von einer oben angeschlagenen Heckklappe ähnlich wie im Audi A7, rahmenlosen Scheiben und einer „neuen Generation von Assistenzsystemen“ (inklusive einer ACC, die nun selbständig die Geschwindigkeit an die Tempolimits anpassen kann) wissen wir nun, dass der Arteon 4,86 Meter lang, 1,82 Meter breit und 1,42 Meter hoch ist.
Technisch vertraut der Arteon auf insgesamt sechs Motoren mit einer Leistungsspanne von 150 bis 280 PS, die ihre Kraft an die Vorder- oder alle vier Räder leiten. Der neu entwickelte Basisbenziner 1.5 TSI Evo verfügt überdies über eine Zylinderabschaltung. Die Markteinführung des Arteon soll im Sommer dieses Jahres stattfinden. Für die Öffentlichkeit wird er erstmalig ab dem 9. März in Halle 2 des Autosalon Genf zu sehen sein.
Weltpremiere in Genf. Volkswagen bereichert sein Modellspektrum um einen avantgardistischen Gran Turismo: den neuen Arteon. Erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird der oberhalb des Passat positionierte Arteon auf dem Genfer Automobil-Salon (9. bis 19. März). Volkswagen Chefdesigner Klaus Bischoff: „Der Arteon vereint die Designelemente eines klassischen Sportwagens mit der Eleganz und dem Raumangebot eines Fastbacks. Ein avantgardistischer Business-Class-Gran-Turismo, der gleichermaßen Herz und Verstand berührt.“
Gran Turismo. Der für das Exterieur-Design des Arteon verantwortliche Tobias Sühlmann skizziert: „Die athletische Linienführung des Arteon umschließt ein hochfunktionales Gesamtkonzept. Form und Funktion finden hier progressiv zueinander. Dank seines langen Radstandes, einer weit gestreckten Dachlinie, des coupéartigen Fastbackdesigns und einer großen Heckklappe bietet der Gran Turismo im Vergleich zu klassischen Limousinen mehr Raum und Variabilität.“ So empfiehlt sich der fünfsitzige Arteon als avantgardistische Alternative – ein Auto für all jene, die auf einen ebenso sportlichen wie alltagstauglichen Fastback-Fünftürer mit vollendeten Formen und progressiver Technologie setzen.
Perfekte Proportionen. Der neue Arteon entstand auf der konstruktiven Basis des Modularen Querbaukastens (MQB). Quer steht dabei für vorne quer eingebaute Motoren. Das schafft Platz. Zwischen den zwei Achsen des Arteon spannt sich ein großer Radstand von 2.841 mm. Entsprechend kurz und knackig sind die Karosserieüberhänge des 4.862 mm langen Fastback-Modells. Breit ist der Arteon 1.871 mm, hoch 1.427 mm. Durch das Verhältnis dieser Daten zueinander entstehen dynamische Proportionen – eine visuelle Steilvorlage für die Volkswagen Designer.
Charismatischer Arteon atmet Dynamik. Zu den wichtigsten Design-Elementen des charismatischen Arteon gehört die völlig neu entwickelte Frontpartie. Kennzeichen: eine weit nach vorn und bis über beide Kotflügel reichende Motorhaube und ein Kühlergrill, der die gesamte Fahrzeugbreite einnimmt. Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer und -Tagfahrlichter verschmelzen dabei mit den verchromten Querspangen des Kühlergrills und der Motorhaube. So entsteht ein Frontpartiedesign, das selbst hochkarätigen Sportwagen zur Ehre gereichen würde.
Die reine Sportwagenlehre. Sportwagengleich gestaltet sind die faszinierend kraftvolle Schulterpartie im Heck, die muskulösen Kotflügel und die ausgeprägten Radläufe über den bis zu 20 Zoll großen Leichtmetallrädern. Zwischen den Achsen spannt sich in der Silhouette eine Taille, die ebenfalls der reinen Sportwagenlehre folgt.
Passat, Arteon, Phideon. Der Arteon reiht sich im Rahmen der Volkswagen Modellpalette oberhalb des weltweit in verschiedenen Versionen angebotenen Passat ein. In der Stufe über dem Arteon folgt der speziell für China entwickelte Phideon. Produziert wird der neue Volkswagen Gran Turismo im deutschen Werk Emden. Ein Standort mit angegliedertem Überseehafen – perfekt zugeschnitten auf einen Wagen wie den Arteon, der in nahezu allen für diese Klasse relevanten Ländern der Welt durchstarten wird. Los geht es bereits im Sommer dieses Jahres. Der Startschuss fällt dabei Mitte Juni auf dem deutschen Markt; der Vorverkauf in den ersten europäischen Ländern beginnt direkt mit der Weltpremiere des Arteon in Genf.
Innovativ, ökonomisch und voll alltagstauglich. Mit seiner Kombination aus avantgardistischem Design, sportlichem Charisma, hoher Variabilität und großzügigem Raumangebot interpretiert der Arteon das Thema „Gran Turismo“ neu. Klassenübergreifende Pluspunkte sind dabei unter anderem eine ausgezeichnete Beinfreiheit im Fond und ein Kofferraumvolumen von 563 bis 1.557 Litern. Rein technisch punktet der neue Volkswagen mit sechs hocheffizienten Motoren (Leistungsspektrum von *110 kW / 150 PS bis 1206 kW / 280 PS), Front- und Allradantrieb sowie digitalisierten Anzeige- und Bedienelementen. Dazu gehören ein Active Info Display (volldigitale und programmierbare Instrumente), ein Head-up-Display und das neue Infotainmentsystem „Discover Pro“ mit einem 9,2-Zoll-Glas-Screen und Gestensteuerung.
Interaktive Assistenzsysteme blicken voraus. Zum avantgardistischen Gesamtkonzept des Arteon passen seine innovativen Assistenz- und Komfortsysteme. Drei der neuen Technologien verdeutlichen das: Die automatische Distanzregelung (ACC) der nächsten Generation berücksichtigt jetzt unter anderem Geschwindigkeitsbegrenzungen respektive Streckendaten und passt die Geschwindigkeit automatisch an. Das neue, dynamische Kurvenlicht mit vorausschauender Regelung erkennt aufgrund der GPS- und Straßendaten des Navigationssystems, wann eine Kurve kommt und leuchtet sie bereits aus, bevor der Fahrer sie aktiv ansteuert. Ein weiteres Plus an Sicherheit bietet die zweite Generation des Emergency Assist: Sollte der Fahrer gesundheitsbedingt ausfallen, bremst der Assistent den Wagen im Rahmen der Systemgrenzen nicht nur ab, sondern lenkt ihn, sofern es der rückwärtige Verkehr zulässt, nun auch auf die ganz rechte Fahrspur.
Drei Linien ermöglichen hohen Grad der Individualisierung. Der Arteon ist trotz seiner progressiven Konzeption ein preislich attraktives Auto. Parallel zur hochwertigen Grundversion wird es den Gran Turismo in den zwei exklusiven Ausstattungslinien „Elegance“ und „R-Line“ geben. Nomen est Omen: Die serienmäßige Konfiguration des Arteon Elegance setzt stark auf eine elegante Ausrichtung. Der Arteon R-Line rückt indes – und das ist typisch für die Volkswagen R-Line Modelle – noch stärker die Sportlichkeit in den Mittelpunkt der Konfiguration. Auf der Basis dieser drei Ausstattungsrichtungen kann das Fastback-Modell weitreichend individualisiert werden. Zum Spektrum der optionalen Ausstattungsdetails zählen Features wie ein Panorama-Ausstell-/Schiebedach, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik („Air Care Climatronic“ inklusive Luftgütesensor und Antiallergen-Filter), Massagesitze vorn, Lenkradheizung und zweifarbige Nappa-Lederausstattungen.
Die sechs Motoren leisten zwischen *150 PS bis 1280 PS. Der neue Arteon wird mit einem Spektrum aus sechs Turbodirekteinspritzern an den Start gehen. Alle Motoren sind Vierzylinder. Die Benziner (TSI) und Diesel (TDI) entwickeln in den ersten beiden Leistungsstufen jeweils identische *110 kW / 150 PS und *140 kW / 190 PS. Der stärkste TSI leistet 1206 kW / 280 PS, beim kräftigsten TDI sind es 2176 kW / 240 PS. Eine komplette Neukonstruktion ist der Basisbenziner: der *1.5 TSI Evo ist unter anderem aufgrund einer variablen Zylinderabschaltung (ACT) besonders effizient.
Doppelkupplungsgetriebe für alle Versionen. Alle Motoren können mit einem automatischen Doppelkupplungsgetriebe (DSG) kombiniert werden (*110-kW-TSI in Deutschland nur mit manuellem Getriebe). Für die TSI gehört das DSG ab *140 kW zur Serienausstattung. Im Falle der TDI ist es in der 2176-kW-Version serienmäßig an Bord. Die stärksten TSI und TDI verfügen zudem generell über den Allradantrieb 4MOTION; für den *140-kW-TDI steht der Allradantrieb optional zur Verfügung. Alle anderen Modelle besitzen Frontantrieb.