Absoluten Anlass zum Jubeln hatten beim vierten Lauf der VLN 2016 Christopher Mies und Connor De Phillippi. Die beiden Rennfahrer feierten im Audi R8 LMS den 20. VLN-Sieg für den Traditionsrennstall von Wolfgang Land aus dem Westerwald. Das Rennen war geprägt durch äußerst anspruchsvolle Wetterbedingungen mit teils starkem Regen und ebenso dichtem Nebel.
Am Ende konnte Mies seine ganze Erfahrung ausspielen. Er war derjenige, der in den letzten 30 Minuten des Vier-Stunden-Rennens mit den mit Abstand schnellsten Runden auf nasser Strecke die Führung eroberte. Keine Chance hatten Sebastian Asch und Kenneth Heyer, die im Mercedes-AMG GT3 des Zakspeed-Teams das Rennen bisher großartig dominiert hatten. Trotzdem konnten sich die Beiden am Ende über ihren ersten VLN-Podiumsrang freuen. Dritte wurden Wolf Henzler und Martin Ragginger im Porsche 911 GT3 R von Falken.
Dafür, dass Familie Mies am Ende zweifachen Grund zum Feiern hatte, sorgte der jüngere Bruder von Christopher, Alexander. Mit Michael Schrey fuhr der 24-Jährige im BMW M235i Racing Cup zum vierten Klassensieg in Folge und verteidigte so die Tabellenführung in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2016.
Grundstein für den Erfolg von Christopher Mies legte Connor De Phillippi, der den Land-Audi mit einer Bestzeit von 9:51,026 Minuten auf die Pole-Position gestellt hatte. Am Anfang des Rennens konnte der US-Amerikaner seine Spitzenposition verteidigen, musste jedoch zweimal einstecken: „Im Metzgesfeld bin ich von der Strecke abgekommen, das war eindeutig meine Schuld“, sagte er. „Einige Runden später wurde ich im Brünnchen von einem Konkurrenten getroffen und hatte einen leichten Kontakt mit den Leitplanken. Zum Glück ist der Audi stabil gebaut, so dass wir keinerlei Beeinträchtigungen hatten.“ Mit den herrschenden Wetterbedingungen kam der 23-jährige Kalifornier aber trotzdem gut zurecht.
Kenneth Heyer war mit Platz zwei immer noch sehr zufrieden: „Das ist mein erstes Podiumsresultat in der VLN – darüber bin ich sehr glücklich.“ Dass es nicht zum Sieg reichte, war auf die fehlenden Nordschleifen-Erfahrungen bei Starkregen zurückzuführen. „Ich bin noch nie ein Rennen bei Regen auf der Nordschleife gefahren, deshalb bin ich die erste Runde des Schlussstints sehr vorsichtig angegangen. Im Adenauer Forst hat Christopher mich in Runde 20 überholt – das war ein starkes Manöver, und ich hatte nichts entgegenzusetzen.“ Asch sah Platz zwei als Ansporn, in der VLN weiter voll anzugreifen: „Wir waren im vergangenen Jahr schon einmal sehr nah am Podium dran. Das ist uns jetzt endlich gelungen. Nun fehlt uns nur noch eine Position zum ersten Sieg. Und es stehen ja noch ein paar Rennen in diesem Jahr auf dem Programm.“
Auf Rang 4 konnten sich Patrick Huisman, Norbert Siedler und Sabine Schmitz im Porsche 911 GT3 R von Frikadelli-Racing positionieren. Sie kamen vor dem bestplatzierten BMW M6 GT3 des Teams Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop mit Jörg Müller, Jesse Krohn und Victor Bouveng ans Ziel. Dahinter landeten Tim Scheerbarth und Alexander Toril Boquoi für das Team Black Falcon auf SP7-Porsche. Platz 7 erreichten „Alex Autumn“ und Christian Menzel im Gruppe H-Porsche 911 GT3 Cup von raceunion Teichmann Racing.
Der fünfte Lauf der VLN findet am 16. Juli statt und führt wieder über die gewohnte Dauer von vier Stunden.