Seit Ende der Achtziger beschäftigt sich AC Schnitzer mit dem Tuning von BMW und gehört damit zu den ältesten noch bestehenden Tunern Deutschlands. Doch die Zeiten haben sich geändert. Das Extremtuning der frühen Jahre mit tiefer, breiter und noch viel breiter ist nicht mehr gefragt, hohe Motorleistungen bieten die Hersteller nunmehr selbst und jeder muss sich seine eigene Nische suchen, in der er erfolgreich sein kann, weil es immer mehr Anbieter auf dem Markt gibt. Doch sicher nicht umsonst sind die Jungs aus Aachen zum zehnten Mal in Folge zum besten BMW Tuner gekürt worden – jetzt haben sie ein neues Programm für die Baureihe F8X vorgestellt.
Und das beinhaltet zunächst natürlich: mehr Leistung. Der Dreiliter-Reihensechser in M3 und M4 ist dank seiner Biturbo-Aufladung recht tunerfreundlich und die 510 und 645 Newtonmeter (Serie: 431 PS und 550 Newtonmeter), die Schnitzer auf die Kurbelwelle wirft, gehen dank Zusatzsteuergerät recht locker über die Ladentheke. Mit dabei sind übrigens stets zwei Jahre Garantie, die optional auch um ein weiteres Jahr verlängert werden kann. Sicherlich noch empfehlenswerter als „Mehr-Leistung“ beim ohnehin sehr gut motorisierten M3 ist die Investition in die Sport-Abgasanlage inklusive Klappensteuerung und Sportendrohr, wahlweise in chrom oder schwarz, die den bereits im Test von uns bemängelten Sound deutlich verbessern dürfte.
Uns sehr sympathisch ist auch die Devise, nach der AC Schnitzer seine Gewindefahrwerke abstimmt: „Lieber schnell als hart“ lautet das Motto und es lässt hoffen, dass das ohnehin mehr als ordentliche Fahrwerk durch das RS Gewindefahrwerk samt 30 – 40 Millimetern Tieferlegung vorne und 30 Millimetern Tieferlegung hinten nochmals verbessert werden kann. Für die Optikfetischisten gibt es einen Federnsatz, der den M3 (M4) bis zu 30 Millimeter an der Vorderachse und bis zu 15 Millimeter an der Hinterachse näher zum Boden bringt. Selbigen wird AC Schnitzer auch mit dem Aerodynamikpaket gerecht, das neben Carbon-Frontsplitter auch die mittlerweile nicht mehr ganz neuen und – wie wir finden – etwas lächerlichen „Side Wings“ beinhaltet. Glücklicherweise muss man sie ja nicht montieren. Wer noch nicht genug hat, kann zwischen zwei verschiedenen Heckspoilern wählen, von denen zumindest die hohe Variante ein wenig an den M4 GTS erinnert.
Eine sinnvollere Investition dürften dagegen die Leichtbau-Schmiedefelgen AC1 in 20-Zoll sein. Diese bringen laut AC Schnitzer weniger Gewicht auf die Waage als die 19-Zoll Felgen aus dem Programm von BMW. Sie sind als Leichtmetallfelgen auch in 19 Zoll erhältlich, darüber hinaus kann man selbstredend auch aus dem übrigen Schnitzer-Felgenprogramm wählen. Alle Komponenten sind ab sofort erhältlich.