Das war ja irgendwie schon vorher klar: Ähnlich wie bei so manchem Supersportwagen anderer Hersteller, kann man den neuen Ford GT nicht einfach beim Ford-Händler im nächsten Dorf bestellen. Nein, die Kölner haben stattdessen ab sofort einen einmonatigen „Bewerbungsprozess“ gestartet, der unter FordGT.com abgerufen werden kann.
Man habe sich für diesen Prozess entschieden, da die Zahl der potentiellen Käufer die tatsächliche Stückzahl (in den ersten zwei Jahren sollen maximal 500 Einheiten entstehen) des V6-Sportwagens mutmaßlich übersteigen werde. Angesichts des proklamierten Kaufpreises von mindestens 500.000 Euro (erste Schätzungen gingen noch von 300.000 Euro aus) eine durchaus gewagte, aber nicht unrealistische Aussage. Vor allem sollen reine Spekulationsverträge und Sammler-Stehzeuge auf diese Weise vermieden werden.
Wer letzten Endes den Zuschlag für ein Exemplar der über 600 PS starken Fahrmaschine erhält, entscheidet Ford allein. Zuvor soll anhand der Bewerbungsunterlagen und einem persönlichen Gespräch geklärt werden, ob der Bewerber möglicherweise eine besonders langjährige Markenzugehörigkeit innehat oder gar das Vorgängermodell des GT – noch mit standesgemäßen V8-Motor – besitzt. Diese sollen deutlich bessere Chancen haben, auch den Zuschlag für den neuen GT zu bekommen. Also, langjährige Fiesta-Fahrer – ran an die Bulletten!
Ist der Bewerber zum Verkaufsprozess ausgewählt worden, so steht ihm ein Kaufberater des einzig dafür entwickelten „Ford GT Concierge Services“ zur Verfügung. Mit ihm wird die Konfiguration, der Kauf und die Überführung abgewickelt. Der Berater steht persönlich bis zur Übergabe zur Verfügung, um sämtliche Fragen zu klären und den GT in seinen Einzelheiten zu erklären. Ford wirbt mit einem „einzigartigen und außergewöhnlichen“ Bestellvorgang. Das ist er – in der Tat. Ein bisschen weniger „Hype“ und etwas mehr „Normalität“ könnte in der heutigen Zeit jedoch auch nicht schaden. Spekulationsverträge und die Befürchtung, dass die meisten GT nur in Garagen ihr Dasein fristen, hätte man auch mit einem niedrigeren Verkaufspreis und höheren Produktionszahlen vermeiden können. Die ersten Exemplare sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.