Das BMW 1M Coupé war ein Paukenschlag. Man hatte von der Bayerische Motoren Werke AG nichts unvernünftiges mehr erwartet. Und dann packen die Münchener einfach die Achsen vom M3 und die übrig gebliebenen Reihensechszylinder mit Aufladung aus dem Z4 35is in ein Einser Coupé, blasen es links und rechts, vorne und hinten etwas auf und kreieren eine der spaßigsten Kompaktschleudern, die es damals auf dem Markt zu kaufen gab. Richtig bewähren musste sich der hämisch auch „Resteverwertung“ genannte Einser nicht, auch nicht gegen Konkurrenten. Er war schon mit der Vorstellung ein Kultobjekt.
Beginnen wir mit dem Japaner: Wie der BMW hat er sechs Zylinder an Bord, die jedoch V-förmig angeordnet sind. Mehr Hubraum (3,7 Liter) hat er auch, allerdings ist der V6 ein reiner Saugmotor. Das macht sich vor allem beim Drehmoment bemerkbar: Während der M2 (mit Overboost) bis zu 500 Newtonmeter von der Kette lässt, hat der 370Z maximal 371 Nm zu bieten. Bei ähnlichem Gewicht (der 370Z wiegt 40 Kilogramm weniger) liegt der BMW im Sprint auf 100 Km/h eine Sekunde vor dem Nissan. Was die „Freude am Fahren“ angeht, sollten sich beide nichts nehmen, doch beim Preis schlägt der Nissan zurück: 44.900 Euro stehen 56.700 Euro gegenüber. Fakten Nissan 370Z Nismo: 3,7-Liter-V6, 344 PS, 371 Nm, 0-100 km/h in 5,2 Sek., 250 km/h Topspeed, 44.900 Euro.
Der neue Audi TT RS hingegen dürfte – historisch betrachtet – preislich eher noch über dem BMW angesiedelt sein. So kostete die schärfste Variante des Vorgängers TT RS plus mit 360 PS satte 62.800 Euro. Der bereits mit den Hufen scharrende Nachfolger dürfte ebenfalls mit fünf Zylindern – leider quer eingebaut – und Aufladung an den Start gehen und sowohl den aktuellen RS3 als auch den Vorgänger leicht übertreffen: Wir erwarten gut 370 PS und hoffen, dass der TT deutlich sportlicher abgestimmt wird als der RS3. Sonst dürfte er gegen den M2 gar kein Land sehen. Nordschleifenzeit? Natürlich noch keine. Der alte schaffte es in 8:09 Minuten. Fakten Audi TT RS Coupé: ?
Leistungsmäßig ist er weit abgeschlagen mit 325 PS. Aber Porsche-PS zählen ja bekanntlich doppelt (oder doch nur die vom Elfer? Egal…). 64.118 Euro kostet der Porsche Cayman S und liegt damit gut 7.000 Euro über dem BMW M2. Dafür bekommt man aber auch eines der knackigsten Zuffenhausener Modelle und einen waschechten Mittelmotor-Sportwagen, mit famoser Handschaltung und Boxermotor. Bei den Fahrleistungen schenken sich die beiden fast nichts, beim Cayman muss man dafür auf zwei Sitze verzichten. Verzichten müsste der Cayman auch auf einen Spitzenplatz bei der Nordschleifenzeit: Er umrundete den Ring trotz deutlichem Gewichtsvorteil (1.412 Kilogramm) mit 8:05 Minuten gut sieben Sekunden langsamer. Fakten Porsche Cayman S: 3,4 Liter-Sechszylinder-Boxer, 325 PS, 370 Nm, 0-100 in 5,0 Sek., 283 km/h Topspeed, 64.118 Euro.
Auch für die Sportwagenwelt scheint der neue M2 gut aufgestellt. Er bietet mehr Leistung als die Konkurrenz und als einziger einen klassisch aufgeladenen Reihensechszylinder. Die Coupé-Bauform bringt ihm dafür auch die nötige Portion Alltagstauglichkeit, die bei den Kontrahenten teils eingeschränkt ist. Zum Preis von 56.700 Euro siedelt sich der M2 im guten Mittelfeld an. Wie es um die Sportlichkeit und den Kultfaktor steht, werden die ersten Tests zeigen. Fakten BMW M2 Coupé: 3,0-Liter-Reihensechszylinder, 370 PS, bis zu 500 NM, 0-100 in 4,3 Sek. (DKG), 270 km/h Topspeed, 56.700 Euro.
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