Ganz gleich ob bei Fahrzeugen von VW oder Autos anderer Hersteller, der Wunsch nach mehr Leistung unter der Haube ist für viele Autofahrer ein großes Theme. Eine Methode der Leistungssteigerung ist das Chiptuning – eine Vorgehensweise, die bei modernen Kfz über die Diagnosebuchse an der ODB-Schnittstelle erfolgt. Damit das Chiptuning durchgeführt werden kann, sollte das Fahrzeug jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Weiterhin sollten sich Fahrzeugbesitzer einer Mehrbelastung für das Auto bewusst sein. Sind diese Anforderungen realisierbar und nehmen Kfz-Besitzer alle Konsequenzen des Chiptunings in Kauf, stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl.
Beim Chiptuning wird die elektronische Motorsteuerung manuell beeinflusst
Generell ist vom Chiptuning die Rede, wenn durch Hersteller festgelegte Steuerparameter der elektronischen Motorsteuerung auf dem Chip des Fahrzeugs zu einem späteren Zeitpunkt geändert werden. Eine Leistungssteigerung ist die Folge dieser Vorgehensweise, die über drei verschiedene Wege erreicht wird. Die mit großem Abstand kostengünstigste Methode ist die „Tuningbox“ bzw. „Black Box“. Allerdings sind mit dieser Chiptuning-Möglichkeit auch die größten Risiken verbunden. Die Leistungssteigerung ist bei der Tuningbox relativ überschaubar, der Aufwand jedoch auch. Bei dieser Methode bleibt der Chip völlig unberührt, da einfach ein Zwischenstecker an der Position im Auto eingesetzt wird, an der die Sensoren zum Steuergerät weitergeleitet werden. Auf diese Weise werden die Daten der Autos der Marke der VW bei racechip.de oder anderer Anbieter verfälscht und implizieren dem Steuergerät unsachgemäße Angaben – eine Leistungssteigerung ist die Folge! Der Arbeitsaufwand beläuft sich bei der Tuningbox auf wenige Minuten. Einziges Manko: Es mangelt an einer Feinabstimmung, so dass der Motor gnadenlos zu mehr Leistung gezwungen wird. Ein deutlicher Pluspunkt ist der Kostenfaktor, da die preiswertesten Zwischenstecker bereits ab 15 Euro erhältlich sind.
Effiziente Leistungssteigerungen durch eine Chipneuprogrammierung
Im Gegensatz zur Tuningbox gilt eine Chipneuprogrammierung als effizienteste Möglichkeit des Chiptunings. Im Fokus dieser Herangehensweise steht eine komplette Neuprogrammierung des Steuergeräts über die ODB-II-Schnittstelle. Auf dem Steuergerät abgespeicherte Daten werden per Kabel auf ein Programmiergerät geladen, um darauf in Abhängigkeit des Modells verändert und letztendlich an das Steuergerät zurückgesendet zu werden. Via Flashing wird bei dieser Methode die alte Programmierung einfach durch eine neue ersetzt. Die Kosten für diese Möglichkeit variieren zwischen 300 sowie 1.000 Euro.
Chipaustausch bei älteren Kfz
Der Chipaustausch ist eine Variante, die insbesondere bei älteren Kfz bis zum Baujahr 1999 angewendet wird. Da sich die Speicher in diesen Fahrzeugen nicht überschreiben lassen oder keine ODB-II-Schnittstellen vorhanden sind, muss der alte Chip ausgelötet werden. Ein neuer Chip wird verbaut, auf dem die modifizierten Daten festgehalten werden müssen. Dieses Aufspielen der veränderten Daten bedarf besonderer Beachtung. Wird das Fahrzeug mit einem Chip mit fehlerhaften Daten versehen, können folgenschwere Motorschäden auftreten. Der Kostenfaktor ist bei dieser Methode zumeist höher als bei einer Neuprogrammierung des Chips. Faktoren wie die Lötarbeiten sowie der neue Chip verursachen relativ hohe Kosten.
Diese Steigerungen des Leistungsvermögens sind realistisch
Wer von einer effektive Leistungssteigerung am eigenen Kfz profitieren möchte, sollte diese Kosten nicht scheuen. Insbesondere bei Dieselmotoren sind Leistungssteigerungen von bis zu 35 Prozent im Bereich des Möglichen. Das verbesserte Leistungsspektrum für Benzin-Saugmotoren sowie Turbo-Benziner variiert zwischen fünf und 30 Prozent.