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Kann es ein modernes Musclecar auf einer Rennstrecke mit deutschen Konkurrenten aufnehmen? Schon der Ford Mustang Boss 302 hat diese Aufgabenstellung mit Bravour gemeistert und BMW M3 sowie Audi R8 4.2 in ihre Schranken gewiesen – allerdings auf einer amerikanischen Rennstrecke und unter Bedingungen eines amerikanischen Automagazins. Also alles Schiebung? Eher nicht, denn nun haben auch die Jungs von der Sport Auto auf dem kleinen Kurs in Hockenheim ein ähnliches Ergebnis erzielt (Video unten) – auch wenn ihre Wertung ebenfalls Fragen aufwirft.
Pilotiert wurde der 446 PS starke Ford Mustang Boss 302 Laguna Seca – die abgespeckte und auf Motorsport getrimmte Variante des Boss 302. Der Laguna Seca ist deutlich leichter als der „normale“ Mustang (verzichtet etwa auf die Rückbank) und ist darüber hinaus zehn Prozent steifer. Des Weiteren sorgen zusätzliche Aerodynamikteile (etwa ein großer Frontsplitter) für eine bessere Rennstrecken-Performance. Lediglich 1:13,2 Minuten brauchte der Fahrer der Sport Auto für die Umrundung am Hockenheimring und deklassierte damit Konkurrenten wie Audi R8 4.2 (420 PS), Aston Martin DBS (517 PS), Ferrari California (460 PS) und Mercedes C63 AMG Coupé (457 PS).
Die Unterschiede belaufen sich zwar nur auf Zehntelsekunden, trotzdem dürft der „Triumph“ allen Musclecar-Fans runtergehen wie Öl. Doch sind diese Zeiten wirklich vergleichbar? Immerhin ist der Boss 302 Laguna Seca durch den Wegfall der Rückbank nur noch bedingt alltagstauglich und zudem speziell für den Einsatz auf der Rennstrecke ausgelegt. Diese Tatsache macht ihn unserer Meinung nach nur schwer vergleichbar mit etwa dem Ferrari California, der zwar 14 PS mehr hat, dafür auf Komfort ausgelegt ist und außerdem ein Metall-Klappdach mit sich herumträgt. Und der Aston Martin? Nun ja, einen V12-GT für Gentlemen-Driver in einen Topf mit dem Motorsport-Mustang aus den Staaten zu werfen, hinkt vielleicht auch ein wenig (acuh wenn das nicht die Absicht der Tester war).
Trotzdem: Der Test zeig einmal mehr, dass moderne Mustangs längst nicht mehr nur fürs Geradeausfahren gebaut sind, sich stattdessen auch auf der Rennstrecke nicht verstrecken müssen.