Als Lamborghini-Designer steht man vor der schwierigen Aufgabe, ein Auto gleichzeitig möglichst radikal, aber auch nicht zu überzeichnet zu entwerfen. Eine Aufgabe, der vor allem der Designer des Aventador mit Bravour nachgekommen ist. Seit Jahren gefüllte Auftragsbücher und zahllose Sondermodelle wie der LP720-4 sprechen für sich. Was es umso schwieriger machen wird, einen ähnlich erfolgreichen Nachfolger zu konzipieren. Um den Lamborghini-Angestellten die Arbeit zu erleichtern, hat sich Grigory Gorin dieser Aufgabe schon einmal angenommen und einen möglichen Aventador-Nachfolger mit Anleihen an Countach, Diablo und Asterion Konzept entworfen.
Optisch führt der „Phenomeno“ die aktuelle Designsprache aus dem Hause Sant’Agata mit noch mehr Sicken und Kanten radikal fort, ist daher ganz klar als typischer Lamborghini zu erkennen. Die aus Polymer bestehende Karosserie soll das Fahrzeuggewicht weiter drücken, während der dem SV entliehene gewaltige Heckspoiler für mehr Anpressdruck sorgt, um die gestiegene Motorleistung auch beherrschbar zu machen. Letztere soll nämlich ganz Lamborghini-untypisch (aber immerhin bereits bekannt vom Lamborghini Asterion) von einem Hybrid-System – einer Kombination von Sechszylinder und zwei Elektromotoren – bereit gestellt werden. Die Systemleistung liegt bei 990 PS und würde erstmals mit der V12-Tradition brechen.
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Um die E-Motoren auch während der Fahrt mit Strom aufzuladen, versteckt Gorin im Dach des „Phenomeno“ Solar-Panel, was die Reichweite des Über-Stiers erheblich erhöhen dürfte – schönes Wetter voraus gesetzt. Und auch wenn die Antriebswahl wohl noch auf Jahre in die Zukunft als eher unwahrscheinlich gelten dürfte, wird sich auch Lamborghini über kurz oder lang nicht der höheren Effizienz von Hybrid-Systemen entziehen können, was dem Konzept eine nicht unerhebliche Aktualität bescheinigt.
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