Die genaue Definition eines Sportwagens ist schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Für manche muss es kompromisslos sein, zwei Sitze, Motor und das Paar Scheibenwischer. Für andere wiederum gehören zu einem Sportwagen auch eine gewisse Alltagstauglichkeit, gemixt mit einer formschönen Karosserie und einem starken Motor unter der Haube. Auf dessen Leistung legen manche sogar das Hauptaugenmerk, wenn es darum geht, ein Auto als Sportwagen zu definieren. Bei unserer Suche nach den Top-5 bis 20.000 Euro haben wir versucht, allen ein wenig gerecht zu werden.
Platz 5: Mazda RX-8
Unkonventionelle Karosserie, unkonventioneller Motor – den Mazda RX-8 macht vieles zum Exoten auf deutschen Straßen. Sein Kreiskolbenmotor mit 192 und 231 PS (seit 2009 nur noch mit 231 PS) ist ein unheimlich spannendes, wenngleich im vernunftgeprägten Deutschland nicht gerade erfolgreiches Konzept. Dafür ist der Verbrauch einfach zu hoch. Wer aber einmal das Drehzahlwunder „Wankel“ erleben durfte, ohne danach an die Tankstelle zu müssen, hat den RX-8 einfach nicht artgerecht bewegt. Denn das geht dank wunderbar knackiger Schaltung, gut abgestimmtem Fahrwerk und spitzem Einlenkverhalten überragend gut. Wer also mit dem trinkfesten Wankel leben will, kommt am RX-8 kaum vorbei.
- Das Modell befindet sich in einer stilvollen...
- Aus Metall mit Plastikteilen, öffnenden Türen,...
Platz 4: BMW M3 (E36)
Das älteste Fahrzeug in unserem Check – oder sollten wir besser sagen: das erfahrenste? Zwar hat der E36 M3 weder das beste Image noch den stärksten Motor unter der Haube, doch der famose Reihensechszylinder mit anfangs drei und später 3,2 Liter Hubraum (286 respektive 321 PS) in Verbindung mit Heckantrieb, einem Sahne-Fahrwerk und toller Handschaltung zaubern jedem Sportfahrer immer noch ein Lächeln ins Gesicht. Inzwischen wird es leider immer schwerer, einen tatsächlich serienmäßigen M3 E36 zu finden – und immer teurer wird es auch. Doch wer auf Heritage, das gewisse „M“ und den klassischen Sechsender steht, sollte sich den M3 E36 genauer anschauen.
Platz 3: Porsche Boxster (987)
Seit seiner Vorstellung im Jahr 1996 verschrien, doch so richtig begründen kann das keiner der Kritiker des Porsche Boxster. Fakt ist: Der Mittelmotorsportler bietet auch in seiner Basisversion mit 239 PS eine riesige Portion Spaß, ist dazu oben ohne und auch in Sachen Qualität und Zuverlässigkeit vorne dabei. Fahrwerk und Schaltung sind über jeden Zweifel erhaben – Porsche-typisch halt. Das sind jedoch auch die Versicherungs- und Wartungsprämien. Doch der Einstieg ist verlockend günstig – wer auf Porsche steht und wem ein alter Elfer inzwischen zu teuer ist, für den ist der Boxster erste Wahl.
- Löwisch, Roland (Autor)
Platz 2: Nissan 350Z
Wenn es um Rundenzeiten geht, ist der 350Z von Nissan zwar nicht unbedingt ganz vorne dabei, wenn es um reinen Fahrspaß geht jedoch schon. Denn der 3,5-Liter-V6 tönt nicht nur mehr als gut, er geht auch dank 280 PS richtig fein nach vorne. Die knackige Schaltung tut ihr übriges, nur das Fahrwerk erfordert einen Könner am Volant – denn der 350Z kommt früh quer. Wer damit umzugehen weiß, nicht das springende Pferd aus Zuffenhausen oder den blau-weißen Propeller auf der Motorhaube haben muss, sondern einfach ein grundehrliches 280 PS-Coupé (später 313), liegt mit dem 350Z goldrichtig.
- Miniatur, Auto, Sammlung
- Mindestalter: 14 Jahre
Platz 1: Lotus Elise
Müssen wir unter dieses Auto überhaupt noch einen Kommentar setzen? Eigentlich nicht, doch versuchen wir es trotzdem. Die Elise ist eher das Auto für die erste Gruppe der Sportwagenfahrer: Kompromisslos, mit zwei Sitzen, der Motor hinter den Passagieren und ein Windschutz. Mit nur 1,20 Meter Höhe unheimlich flach, mit knapp 730 Kilo noch unheimlicher leicht. Da spielt die PS-Zahl nur eine Nebenrolle, doch 122 sind es in der Serie 1 und mehr braucht – mit Verlaub – kein Mensch in der Elise. Das Go-Kart-Feeling ist (fast) unerreicht, noch dazu zu diesem (Gebrauchtwagen-)Preis.
- Modell ist Neu und OVP mit Sockel und Vitrine
- Aus Metall mit Plastikteilen
Der Außenseiter: Maserati 3200 GT
Ja, es gibt auch einen Maserati für 20.000 Euro. Der 3200 (oben im Bild der 4200) ist sogar ein Maserati der alten Schule – mit V8-Biturbo, 370 PS und 490 Newtonmetern Drehmoment, die mit dem gut 1,6-Tonnen schweren 2+2 ziemlich schnell, ziemlich viel anstellen, bis hin zur Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h. Die von Italdesign gezeichnete Karosserie gehört auch heute noch zu den schönsten Formen auf diesem Planeten, die Technik gilt als einigermaßen haltbar – für Maserati-Verhältnisse. Der Unterhalt eines Maseratis älteren Semesters kann dennoch schnell große Löcher in die Brieftasche reißen – mit ein Grund, warum die wundervollen Coupés derzeit so günstig zu erwerben sind.
- Buckley, Martin (Autor)